Hypnosis „The Synthetic Light Of Hope“ / VÖ 09.10.2009

 

 

Ein bisschen Krachmusik am Sonntag, warum nicht? Genauer gesagt französische Krachmusik der Band Hypnosis, technisch vom Feinsten, sehr nah am Death Metal mit einigen progressiven Ausflügen, modern vorgetragen und mit einem klitzekleinen Hauch Gothic versehen. Wer jetzt an Gojira denkt, der liegt mitnichten falsch, denn beide Bands stammen aus Bayonne im Südwesten Frankreichs. Tatsächlich gibt es Hypnosis schon etwas länger als die Kollegen, nämlich seit 1993. Unterschiede im Stil gibt es natürlich auch, so gehen Hypnosis dann doch eine Ecke geradliniger zu Werke und haben durch die Keyboards einen besonderen, düsteren Touch.

 

„The Synthetic Light Of Hope“ offenbart leider ein paar gravierende Schwächen. Zum Einen ist da die fehlende Homogenität, so wirkt es manchmal, als wollte die Band möglichst viele Ideen unterbringen. Aus „viel“ wird dadurch schnell „zu viel“. Zum Anderen ist die Produktion ein deutliches Manko, die Gitarren schrammeln etwas undifferenziert und diese tickerticker Bassdrum passt bei anderen Bands hervorragend, zum Stil dieser Platte hätte ich mir aber eher einen dumpferen Klang gewünscht.

 

Stärken gibt’s natürlich auch, die vielen Ideen wirken nicht immer überladen, sondern stellenweise auch aberwitzig genial, wenn dann auf einmal aus dem Nichts eine hymnische Gesangslinie kommt wie in „Dead Is The Sun“. Der Gesang ist überhaupt ein großes Plus, da sich Greg Balia-Taris` Organ todesmetallisch zwischen dem Corpsegrinder und Piotr von Vader eingrunzt, welches einen spannenden Bund mit der düsteren Atmosphäre eingeht. „The Synthetic Light Of Hope“ ist nichts für schwache Nerven, nichts für Produktionsfanatiker, viel für Technikfreaks und Düsterfans, aber auch für Deathmetaller ein echter Hinhörer.

 

 

Nils Obergöker - www.sounds2move.de  / 20.12.2009