Horna „Ääniä Yössä“ / VÖ 15.09.2006

 

 

Finnlands Black Metal Institution Horna veröffentlicht mit „Ääniä Yössä“ ihr neues Werk und spuckt dabei Gift und Galle. Horna haben auf ihrem neuen Werk 4 neue Songs verewigt. Zusammen mit der Rumpelproduktion und dem düsteren Artwork erwartet uns eine weitere großartige Black-Metal-Scheibe dieser Old-School-Truppe.

 

Primitives Riffing, dumpfer Sound, ungetriggerte Schlagzeuge – true Black Metal Herz, was möchtest du mehr?

Horna fahren auf dem knapp 44-minütigen Werk derartig auf der Old-School-Spur, dass es nur so kracht. Die Songs wirken dabei keinesfalls angestaubt oder wie bloße Plagiate vergangener Tage. Nein, es gelingt Horna nach wie vor, ihrem Old-School-Black Metal einen eigenen Stempel aufzudrücken. Allein der Frontschreihals sorgt mit seinem fiesen Gekreische für eine entsprechende Atmosphäre. Die Songs sind größtenteils im Midtempo-Bereich angelegt, vereinzelte schnellere Passagen lockern die Songstrukturen etwas auf und sorgen für entsprechend Anwechslung. Diese Beschreibung gilt soweit für die ersten 3 Songs, welche allesamt als kleine Meisterwerke schwarzmetallischer Tonkunst durch gehen. Mit dem letzten Song wird allerdings alles total anders… Das 22-minütige Epos „Ääni Yössä“ ist eigentlich eine reine monotone Schepperorgie. Aber dennoch geht von diesem Song eine seltsam morbide Atmosphäre aus, die über die ganzen 22 Minuten erfolgreich aufrecht erhalten wird. Dieses Lied klingt wie das pure morbide Verderben.  22 Minuten durchgängig Blastbeats, monotones Riffing (erinnert mich irgendwie an Shining) und die alles zerreißenden Vocals. Einfach nur genial.

 

Horna liefern mit „Ääniä Yössä“ ein kleines Meisterwerk alter schwarzer Tonkunst ab und zeigen eindrucksvoll, dass dieser Musikstil immer noch lebt und Potenzial für weitere Meisterleistungen bietet. Black Metal Hörer schlagen bei diesem Werk bitte zu. Wer sich beim Black Metal allerdings auf die bekannteren Bands fixiert hat, sollte sich die Platte vorher intensiv zu Gemüte führen. „Ääniä Yössä“ ist die musikalische Pest, das Chaos und Verderben. Kurz: So muss alter Black Metal klingen.

 

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 09.12.2006