Horisont „Time Warriors” / VÖ 30.09.2013
Eins
muss man den vier Schweden von Horisont lassen: Die Eier muss man erst
mal haben, etwas so konsequent durchzuziehen! Wer auf die Homepage
schaut, merkt sofort was ich meine. Diese Art von Lederjacken,
Rüschenhemden, Schnurrbärten und Ponyfrisuren haben unsere
Väter in den Siebzigern getragen. Rockfans kennen diesen Look
natürlich von alten Fotos und Videos der Szenevorreiter wie Deep
Purple und Black Sabbath.
Warum laufen also fünf junge schwedische Männer 40 Jahre
später so rum? Weil sie auch so klingen! „Writing on the
Wall”, die erste Single und der Opener von „Time
Warriors”, zeigt wohin die Reise geht. Der Sound ist absolut
Oldschool, entweder wurde weitgehend auf digitale Technik verzichtet,
oder man kann mittlerweile mit modernen Methoden so altmodisch klingen.
Altmodisch ist hier nicht einmal negativ zu bewerten, denn „Time
Warriors” macht richtig Spaß! Gut, es gelingen nicht auf
ganzer Albumlänge solch klasse Songs wie „Backstreet”,
und leider wird nur im schwedischen „Didsdans” und im etwas
längeren letzten Song „All must come to an End” mal
etwas variiert, aber insgesamt überwiegt ganz klar der Spaß
an dieser Platte.
Spaß beim Musikhören, das ist durchaus ein Argument für
den Kauf von „Time Warriors”. Schlussendlich ist diese LP
besser als das Meiste, was die alten Helden der Siebziger in den
letzten Jahren so Halbherziges rausgebracht haben, und man nimmt den
Herren von Horisont voll ab, dass sie diese Musik lieben.
Nils Obergöker - www.sounds2move.de