Holyhell „Darkness Visible – The Warning“ EP / VÖ 26.06.2012
Freunde
des Kitsch halten den Atem an, denn die Manowar-Buddies Holyhell
bringen eine neue EP an den Start. Dass die bisherigen Werke mehr oder
minder überall ziemlich verrissen wurden, schreckt die Amis scheinbar
nicht im geringsten ab, sodass man jetzt mit „Darkness Visible – The
Warning“ einen weiteren Anlauf startet, um in einem überlaufenen Genre
doch noch Fuß zu fassen. Dabei
ist überlaufen im Grunde noch eher wohlwollend ausgedrückt, denn
bombastischer Female Fronted Metal ist nicht erst seit gestern auf dem
absteigenden Ast. Die Klassenprimusse sitzen felsenfest auf ihrem Thron
oder haben sich musikalisch längst in eine andere Richtung entwickelt
und damit das sinkende Schiff verlassen. Holyhell halten die Fahne
trotzdem noch hoch und liefern uns frisches Songmaterial zwischen
schleppenden Doom-Ansätzen („Haunted“) und ausschweifendem Bombast
(„Accept the Darkness“). Präsentieren darf sich neben Sängerin Maria
Breon vor allem Gitarrist Joe Stump, der in bester Yngwie-Manier zum
Griffbrett-Schwanzvergleich lädt. Wer an den beiden bisherigen
Veröffentlichungen des Quintetts etwas finden konnte, das ihn
begeistert hat, wird auch mit diesen drei neuen Songs (+ eine
Live-Version von „Armageddon“) etwas anfangen können. Pompös geht es zu
auf diesem Zwischenhappen, dem in naher Zukunft das zweite Album folgen
soll. Dass sich die Zahl derer, die auf selbiges sehnsüchtig warten,
mit „Darkness Visible – The Warning“ großartig ändert, ist eher
unwahrscheinlich. Markus Rutten
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