Holy Martyr "Hellenic Warrior Spirit" / VÖ 19.09.2008
Seit dem Kinoerfolg von 300 stehen heldenhaft lebende und vor allem sterbende Muskelmänner wieder hoch im Kurs, und das nicht
nur auf der Leinwand. Auch viele Bands haben sich allen Anschein an von diesem blutgetränkten Blockbuster inspirieren lassen,
wie z.B. Holy Martyr aus Italien.
Nun gut, ich muss meine Einleitung an dieser Stelle ein wenig relativieren: Holy Martyr frönen
nicht erst seit 300 episch angehauchtem Metal, sondern tun dies schon seit über 10 Jahren, genauer gesagt seit 1994. Trotzdem
erinnern die auf "Hellenic Warrior Spirit" zu hörenden Songs in ihrer Grundstimmung oftmals an solche Schlachtgemälde wie das schon
zwei Mal erwähnte 300, oder auch Troja und Konsorten. Holy Martyr erzeugen nämlich eine durch und durch erhabene, man könnte fast
schon sagen maskuline Atmosphäre, in der es von Testosteron und muskelgepackten Kriegen im knappen Lendenschurz geradezu wimmelt.
Die wahren "wahren" Helden von Man O War hätten an der Musik von Holy Martyr sicherlich ihre Freude, was aber durchaus nicht
abwertend gemeint ist. Vielmehr gelingt es der aus Milano stammenden Band kurzweilige Unterhaltung zu erschaffen, der man sich
noch so gerne hingibt. Denn obwohl jeder Song nur so von Klischees trieft, muss man Holy Martyr ein gekonntes Händchen attestieren, da
es nie zuviel des Guten wird, sondern konstant ein angenehmer Mittelwert aus Pathos und Verträglichkeit gehalten wird. Zusätzlich
achtet die Band auch darauf, dass die Abwechslung nicht schon in der ersten Angriffswelle auf der Strecke bleibt: Variable
Songstrukturen und geschickt eingefügten Instrumentalstücke sind somit auf diesem Album keine Seltenheit. Daher wird man "Hellenic
Warrior Spirit" auch nicht schon nach dem ersten Hördurchgang beiseite legen, sondern dem Album und seinen heldenhaften Songs a la
"Spartan Phalanx", "Lakedaimon" und "The Call To Arms" gern noch ein paar weitere Runden im heimischen CD-Player gönnen.