HIM
„Love Metal Archives Vol. 1” – Plattenkritik / VÖ 25.04.2005
His Infernal Majesty, besser bekannt als HIM haben seit ihrem ersten Album „Greatest Lovesongs Vol. 666“ ihre ganz eigenen Nische in der Musiklandschaft gefunden. Diese hört auf den Namen „Love Metal“, was auch gleichzeitig der Titel der letzten Studioveröffentlichung (2003) der Band um Frontmann Ville Vallo ist. Nach 4 Alben und diversen Hits war es für die Band nun Zeit ihr bisheriges Schaffen Revue passieren zu lassen und das erste Kapitel ihrer Karriere mit einem umfangreichen Archiv abzuschließen.
„Love
Metal Archives Vol. 1” ist offensichtlich keine halbgare Veröffentlichung,
davon zeugt nicht nur das nett anzusehende Menü mit seinen vorzeigbaren
Effekten. Auch rein inhaltlich kann sich diese DVD mehr als sehen lassen. Zum
einen kriegt man als Käufer alle bisherigen Videos der Finnen in
chronologischer Reihenfolge und nach Tonträger sortiert geboten, zum anderen
wurde noch die Vollbedienung an Livemitschnitten dazu gepackt. Unter diesen
Live-Clips finden sich unter anderem Aufnahmen von Rock am Ring 2001 (mit
Sicherheit nicht der beste Auftritt den HIM bisher auf deutschem Boden hingelegt
haben – Dauerregen, Orkanartiger Wind... nicht die besten Bedingungen für
einen Festivalauftritt) sowie Sequenzen aus Turku / Finnland. Vor allem aber
machen die extrem raren Aufnahmen wie die „Join Me in Death“
Akustik-Darbietung von 99 oder die Billy Idol Coverversion „Rebel Yell“
(Provinzrock 1999) diese DVD zu einem gelungenen, kaufenswerten Gesamtwerk -
auch für Die-Hard Fans.
Ville
Vallo und seine Männer genießen definitiv eine Sonderstellung, schon allein
weil sie ein Genre geschaffen haben, in dem nicht erst seit diesem Jahr immer
wieder Newcomer versuchen es den Pionieren gleich zu tun. Bisher jedenfalls
konnten HIM nicht vom Thron gestoßen
werden. Die Herausforderer stehen allerdings schon Gewehr bei Fuß um Boden gut
zu machen. Negative (ebenfalls aus Finnland) oder My Sixth Shadow sind nur zwei
Namen, welche die Verfolgung aufgenommen haben. Aufgrund der Schaffenspause, die
HIM freiwillig eingelegt haben konnten verschiedene Kapellen sich bereits einen
Namen machen. Sollten HIM im Herbst jedoch da weiter machen, wo sie mit „Love
Metal“ vor 2 Jahren aufgehört haben dann werden schon bald wieder alle
Verfolger außer Sichtweite geraten.
Markus Rutten – www.sounds2move.de / 24.04.2005