Heol Telwen "An Deiz Ruz" - Plattenkritik / VÖ 25.10.2005

Wieder Mal Lust auf Keltische Folk Musik? Bock auf schwarzmetallisch beeinflussten Metal? Na denn werft Mal einen Blick nach Gallien und ihr werdet Heol Telwen, die mit "An Deiz Ruz" ihr Debütwerk vorlegen, für euch entdecken.

Mit ihrem Mix aus keltischem Folk und Black Metal, werden Heol Telwen wohl nie als sonderlich Innovativ durchgehen. Doch solange der musikalische Unterhaltungswert gegeben ist, wird dies vermutlich nur die wenigsten stören. Denn Heol Telwen verstehen ihr Handwerk hörbar gut, was wiederum das anhören von "An Deiz Ruz" zu einer sehr kurzweiligen Angelegenheit macht. Von Anfang an legen die Franzosen ungestüm los, knallen dem Hörer sowohl eine Heavy Gitarrenarbeit, Doublebass Attacken, beschwingte Flötenklänge wie auch fröhliche Folk Melodien um die Ohren. Die einzelnen Elemente werden dabei geschickt miteinander vermischt, was den Songs in Sachen Abwechslungsreichtum sehr zu gute kommt. Aber auch der bretonische Gesang, der teils kreischend und keifend und dann wieder Chorartig erschallt, vermag zu gefallen. Und so lädt z.B. ein Song wie "Enez Glaz" zum wilden Headbangen ein, während "Kan ar Kern" alles in Grund und Boden stampft und beim folkloristischen "Epona (part.2)", gar eine feuchtfröhliche Stimmung aufkommt. Im Allgemeinen repräsentieren die drei erwähnten Stücke das Albums durchaus gut, wobei man auch bei mehrmaligem durchhören keinen wirklich schwachen Song ausmachen kann. Zwar fehlt es insgesamt an einem wirklichen Überhit, aber dennoch bleibt der Gesamteindruck durchwegs Stimmig und Einheitlich. Dazu trägt auch die gelungene Produktion bei, die dem Sound die dringend benötigten Ecken und Kanten lässt und dennoch ordentlich aus den Boxen dröhnt.

Heol Telwen haben mit "An Deiz Ruz" ein starkes Album eingeholzt, bei dem man im Grunde keine Schwachpunkte auszumachen kann. Diese CD verbreitet einfach eine rundum gelungene Stimmung, die vor allem Genrefans sehr zusagen wird. Somit sollte dieses Album in keiner guten Folk-Metal Sammlung fehlen, da man auf "An Deiz Ruz" genau den richtigen Stoff vorfindet.

Nando Rohner – www.sounds2move.de/ / 26.11.2005