Helrunar "Frostnacht" - Plattenkritik / VÖ 20.10.2005

Mit "Grátr", ihrem Selbstproduzierten Debüt, konnten Helrunar im Jahr 2003 durchaus für Aufsehen im Underground sorgen. Und nun wird mit "Frostnacht" das Nachfolgerwerk präsentiert, wobei diesmal der Veröffentlichungsweg über ein Majorlabel beschritten wird.

Wie schon auf dem Erstling, frönen Helrunar auch auf dem vorliegenden Werk dem Black Metal. Die Texte werden dabei in Deutsch vorgetragen, wobei die inhaltliche Ausrichtung durch und durch heidnisch ausfällt. Dabei werden die Songs aber nicht stumpf heruntergeholzt, sonder es wird durchaus auf die nötige musikalische Abwechslung geachtet. So erklingt bei "Der Trank des Gehängten" nicht nur klarer Gesang, sonder auch eine Maultrommel und sorgt somit für eine fast Folkloristische Stimmung. Das darauf folgende Stück "Neun Nächte", wird dann nur von einer Akustikgitarre instrumentiert und von ruhigem Gesang ins stimmliche Leben getragen. Aber natürlich können Helrunar auch anders, legen mit Songs wie "Frostnacht", "Unten und im Norden" oder auch "Dreifachdorn", ein paar echte Nackenbrecher vor. Aber auch bei diesen Songs wird auf Abwechslungsreichtum gesetzt, geschickt mit Tempowechseln und der einen oder anderen Gitarrenmelodie gearbeitet. Und Helrunar verstehen dabei hörbar ihr Handwerk, können sowohl die Instrumentalfraktion, wie auch der Sänger mit seinem bösen Gesang auf ganzer Linie überzeugen. Alle eingesetzten Elemente werden sehr gut miteinander vermischt, wodurch ein Stimmiges Ganzes entsteht. Dass dabei auch die Produktion sehr gut ausfällt, es sich also um keinen Rumpelsound handelt, muss ebenfalls sehr löblich hervorgehoben werden.

"Frostnacht" ist eines jener Alben geworden, dem man durchaus eine Chance geben kann und das einen Kauf Wert sein könnte. Zwar handelt es sich bei dieser CD um kein Meisterwerk, aber eines der bessern Alben des Genres ist es allemal geworden. Somit könnte dieses Werk den Genrefans gefallen, vorausgesetzt man ist nicht vollkommen der "wahren" Seite des Black Metals verfallen.

Nando Rohner – www.sounds2move.de/ / 16.11.2005