Hellsaw „Cold“ / VÖ 27.03.2009

 

 

Hellsaw haben sich mit den ersten beiden Alben „Spiritual Twilight“ und „Phantasm“ einen guten Ruf innerhalb der schwarzen Szene zu erspielt. Nun erscheint via Napalm Records das 3. Album der österreichischen Formation und man darf gespannt sein, wie sich die Band weiter entwickelt hat.

 

Mehr denn je legt die Band Wert auf Abwechslung, Dynamik und rockige Strukturen. Die Lieder sind in ihrem Aufbau generell eher gradlinig und simpel gehalten, erzeugen aber mit böse rockender Schlagseite einen Höllensägendruck. „Cold Aeon“ gehört genau zu dieser Sorte Songs. Hellsaw scheuen sich dabei nicht, einen Gang heraufzuschalten und zu blasten. In bereits erwähntem „Cold Aeon“ funktioniert dies hervorragend, so dass der an sich gradlinige Song über genügend Dynamik und Eigenleben verfügt, um nicht aufgrund seiner relativen Berechenbarkeit zu langweilen. „The Black Death“ und vor allem das locker-flockig dahin gerotzte „I Saw Hell“ funktionieren auf ähnliche Art und Weise. „A Suicide Journey“ zeigt die atmosphärische Seite der Band. Im Gemetzel sorgen akustische Einsprengsel und sehr dezente Keyboardelemente für eine heroische Atmosphäre. Ähnliches gilt hier für „Der Harzwald“. Natürlich ist dieses Lied keine Hommage an irgendwelche Baumkuschler, sondern ein typisches Hellsaw Lied. „Ohohohoho“-Chöre erzeugen hymnenhafte Stimmung – sehr gut!

 

An „Cold“ gibt es eigentlich nichts zu meckern. Ich befürchte allerdings, dass sich diese Musik trotz aller Dynamik und latenter Spannung recht schnell abnutzen kann. Momentan ist davon allerdings nichts zu spüren und somit kann ich „Cold“ empfehlen.

 

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 12.04.2009