Helheim "The Journeys And The Experiences Of Death" / VÖ 16.06.2006

Die nordische Mythologie, mit all ihren Sagen und Legenden, ist nicht gerade bekannt dafür, dass es darin um rosarote Bärchen geht, die unter flauschig weißen Wölkchen fröhlich lachend im Kreise tanzen. Vielmehr wird von Helden und Göttern, Schlachten und Siegen und dem Tod, in all seinen Formen, berichtet. Und genau dieses Thema, nämlich den Tod, haben sich die Norweger von Helheim herausgepickt, um ein konzeptuelles Album darüber zu machen.

Ganze drei Jahre sind vergangen, seit Helheim mit ihrem vierten Album "Yersinia Pestis" durchwegs gute Resonanzen ernten konnten. Und nachdem ich mir "The Journeys And The Experiences Of Death" einige Male intensiv durchgehört habe, bin ich mir ganz sicher, dass die Band auch mit ihrem aktuellen Werk nur lobende Stimmen erhalten wird. Handelt es sich dabei doch um das bisher atmosphärisch dichteste Album, wobei auch die musikalische Marschrichtung, die schon in der Vergangenheit über all Zweifel erhaben war, um kleine Nuance verfeinert wurde. So sind die Songs mit wohlüberlegten Details angereichert, wie z.B. leichtem Keyboardeinsatz oder den klängen einer Akustikgitarre, ohne das darunter die raue und harsche Grundstimmung zu leiden hätte. Denn Helheim verweichlichen ihre Songs nicht, sondern geben in erster Linie immer der Härte den Vorrang und reichern jene einfach mit zusätzlichen Elementen an, die aber durchgehend immer Songdienlich ausfallen. Dasselbe lässt sich auch über den Auftritt von Gastsänger Jiri "Big Boss" Valter (Sänger der tschechischen Kultband Root) sagen, da er mit seinem klaren und Pathosbeladenen Gesang, der in den Songs "Oaken Dragons" und "The Thrall And The Master" zu hören ist, den Sound von Helheim um einen weiteren musikalischen Farbtupfer bereichert und ihn nicht verfälscht. Somit ist "The Journeys And The Experiences Of Death" ein Album geworden, auf dem wie gewohnt nach vorne los geknüppelt wird und es dennoch, nie stumpf zu und her geht. Zusätzlich beweisen Helheim auch noch ihr gewohntes Gespür für klasse Songs, so dass man auf diesem Album keine Durchhänger, sondern nur Nackenbrecher vorfindet.

"The Journeys And The Experiences Of Death" ist ein sehr starkes Album geworden, auf das die Norweger zu Recht Stolz sein können. Jeder Helheim-Fan und jeder Liebhaber von zünftigem Viking Metal, wird wohl seine wahre Freude an diesem Werk haben und sich noch so gerne, mit dem morbiden Thema von "The Journeys And The Experiences Of Death" auseinandersetzen.

Nando Rohner – www.sounds2move.de/ / 23.06.2006