Helheim „Kaoskult“ / VÖ 23.05.2008

Die Norweger Helheim sind in entsprechenden Fachkreisen Altbekannte. Seit ihrer ersten Demo im Jahre 1993 bringen sie in regelmäßigen Abständen neue Alben heraus. Das aktuelle neue Album hört auf den Namen „Kaoskult“ und auch hier präsentieren uns Helheim einen interessanten Metal….Viking Metal? Ja, vermutlich Viking Metal. Aber eher Viking Metal mit stark ausgeprägtem eigenen Stil, denn spontan fallen mir keine anderen Musiker ein, die einen ähnlichen Stil pflegen.

Der Opener „Det Norrone Alter“ beginnt sehr verhalten, beinahe ruhig bevor er sich langsam steigert und durch die Stimme von V'gandr erheblich an Intensität gewinnt. Kleinere Spielereien wie Kirchenglocken im Hintergrund verstärken diesen Effekt und machen eindeutig Hunger auf mehr. Ein gutes Solo rundet den guten Gesamteindruck ab. Könnte man beim Namen „Northern Forces“ einen Knüppelsong erster Güte erwarten, so passiert nichts dergleichen. Auch dieses Lied ist in seiner Grundausrichtung recht midtempolastig, die Energie der „Northern Forces“ wird primär durch das druckvolle Gitarrenspiel übertragen. Mit „Helheim 6“ gibt es ein erstklassiges akustisches Zwischenspiel zu bestaunen, welches durch dezente symphonische Einsätze eine finstere und bösartig bedrohliche Note bekommt. „Symboler, Fremover og Bakover“ ist mit 3:06 min das kürzeste Lied auf „Kaoskult“. Dementsprechend eilig und hektisch geht es hier auch zu. Eilig und hektisch im Helheim-Kontext natürlich, denn die stürmische Anfangsphase wird von einem ruhigeren Mittelpart abgelöst. Ein kurzes und intensives Lied. „Svart Seid“ beendet „Kaoskult“ mit einer schaurigen Atmosphäre. Doomiges Tempo, leise Chöre, dezente Keyboardeinsätze und cleane Vocals ergeben eine starke Mischung und erzeugen eine bemerkenswert finstere Wirkung.

Ja, „Kaoskult“ gefällt und kann überzeugen. Der etwas eigenartige Stil der Herrschaften bedarf einiger Einhörarbeit, die sich aber meines Erachtens eindeutig lohnt.

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 19.07.2008