Heimatærde „Gottgleich“ / VÖ 01.06.2012

 

 

 

Heimatærde gehören wohl zu den Szenetipps doch sind sie aufgrund der Veröffentlichung ihres aktuellen Albums derzeit irgendwie in aller Munde. Mit ihrer eigenen Mischung aus mittelalterlicher Folklore und allerlei EBM- bzw. Elektrokrams konzipierten sie ihren eigenen Stil. Dieser hat sich seit Beginn der Bandgeschichte auch kaum verändert und wurde auch auf dem neuen Album „Gottgleich“ beinahe konsequent beibehalten – ist ja auch gut so!

Beinahe ist aber auch nicht voll und ganz: Der kleine, für eingefleischte Heimatærde-Fans sicherlich schwerwiegende Unterschied zu Alben wie „Kadavergehorsam“ und „Gotteskrieger“ liegt im Detail und wird gerade bei Songs wie „Diese Nacht“ oder „Pilgerlied“ deutlich: Der Einsatz der Gitarrenparts hat immens zugenommen. Das wird nicht nur in den tanzbareren Nummern deutlich, sondern lässt sich auch insbesondere bei den ruhigeren Parts, wie beispielsweise in „Zwischen den Sternen“, nur schwer von der Hand weisen. Man könnte fast so weit gehen und sagen, dass ein nicht ganz übersehbarer Lunser in Richtung Subway To Sally gemacht wurde, war es doch gerade oben besagte Mischung, die Heimatærde von selbiger Genregröße unterschied. Sicherlich wird dies der Hauptgrund sein, weshalb „Gottgleich“ von vielen eben nicht als gottgleich gehandelt werden wird. Abwechslungsreich? Ja, das ist die Platte. Interessant? Auf eine gewisse Art und Weise schon. Aber: Irgendwie nicht wirklich mittelalterlich, aber auch nicht wirklich EBM-lastig und seltsamerweise meines Erachtens auch nicht wirklich eine Mischung aus beidem! Schwierig sich da festzulegen. Im Instrumentenhandling lässt sich – um nun auch mal etwas Positives zu sagen – nichts, aber auch rein gar nichts an Kritik festmachen – das sitzt! Das Stimmliche könnte hier und da noch einen Ticken mehr Emotion an den Hörer bringen.

Legte man an dieser Stelle die Ankündigung im Pressetext über ein „Geflecht aus Musik, visueller Kunst, Design und Erzählung“ auf die Goldwaage, würde die Platte mit ihren knappen 53 Minuten Spielzeit sicherlich sang- und klanglos untergehen.

Vanessa Vogl - www.sounds2move.de