Heidevolk „Uit Oude Grond“ / VÖ 26.03.2010

 

 

 

In Holland, dem nordwestlichen Nachbarland von Deutschland, brennen die metallischen Feuer schon seit jeher hell. Nicht nur, dass überaus talentierte Sängerinnen regelrecht an jedem Baum zu wachsen scheinen und Death Metal-Bands in großer Zahl zu finden sind, auch in Sachen Pagan Metal haben die Oranjes seit ein paar Jahren ein heißes Eisen im Feuer.

 

Womit wir bei Heidevolk, den Protagonisten hinter „Uit Oude Grond“ wären. Mit ihrem dritten Langeisen bleiben sich die Gelderländer im Großen und Ganzen selbst treu, singen Lieder über die Mythen und Legenden ihrer Heimat und bedienen sich nach wie vor ausnahmslos ihrer Muttersprache. Da Heidevolk quasi ausschließlich auf doppelstimmigen Klargesang setzen, klingen die niederländischen Texte sicherlich für viele erst mal etwas gewöhnungsbedürftig, durch eine gewisse Sprachverwandtschaft zum Deutschen versteht mal dafür aber auch ohne Booklet immer mal ein paar Brocken, was man den skandinavischen Kollegen nicht attestieren kann. Die nicht existenten Bestandteile von Black und Death Metal (Ausnahme: „Ostara“) ersetzt das Heidenvolk durch mittelalterlich anmutende Momente, angedeuteten Power Metal und die eine oder andere Folk-Note. Damit wird man zwar sicher nicht zur härtesten Band im Genre, fällt aber auch eher auf als die x-te Kopie der großen Namen. Überhaupt können es Heidevolk insgesamt relativ ruhig angehen lassen und werden sich auch mit diesem Album in der Verfolgerrolle pudelwohl fühlen. Live lässt man sich regelmäßig blicken, einprägsame Momente wie „Nehalennia“ und „Vlammenzee“ bietet „Uit Oude Grond“ ebenfalls und auch das Metschwenker-Party-Instrumental „Alvermans Wraak“ gibt sich keine Blöße. Somit kann man dem Sextett nur abermals bescheinigen, dass es schafft, was in einem dermaßen tot genudelten Genre wie Pagan Metal nur noch kühne Optimisten für möglich gehalten haben – nämlich ohne irgendeine Image-Brechstange aufzufallen.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 15.03.2010