H-Blockx „HBLX“ / VÖ 25.05.2012
2012
gibt es also das von allen Seiten lange erwartete siebte Studioalbum
der Münsteraner H-Blockx. Den Entschluss fassten die Jungs kurz nach
dem Auftritt als Vorband von Kiss bei Rock am Ring im Jahre 2010. Mit
Vincent Sorg wurde ein Produzent gefunden, und in gut vier Wochen war
„HBLX“ produziert. Aber was kann man nun erwarten?
Tja,
Männers, hättet ihr euch dafür echt lieber ein bisschen mehr Zeit
gelassen. Für mich persönlich stellt „HBLX“ nicht wirklich ein Album
dar, das mit Leib und Seele geschrieben, eingespielt und veröffentlicht
wurde. Dafür gibt es meines Erachtens zu viele Parallelen, die man von
anderen Bands aus dem Radio schon kennt. Stellenweise hört man ein
bisschen U2 („Hi Hello“) heraus. Stellenweise kommt eine Prise Royal
Republic („Gazoline“) zum Vorschein. Stellenweise hat man versucht,
eine Kreuzung aus Mando Diao („I want my Disco“), Red Hot Chili Peppers
(„Love can't say“) und Foo Fighters („Footsteps on the Moon“) auf
Platte zu pressen. Das Ganze – selbstverständlich – kombiniert mit
einer gehörigen Portion aus Mitgröhlen (gut, das wäre noch vertretbar
gewesen) und „einmal alle mitklatschen, bitte“. Wo ist bitte die
Rough-Attitüde, die wir alle noch beispielsweise in „Risin' high“
kennen und lieben gelernt haben? Hier und da kommt diese zwar in „I
want you“ durch, aber auch eben nur hier und da. Wo sind die Shouts, wo
ist die „wir hauen auf den Putz“-Einstellung? Wo ist das
breitgefächerte Stimmvolumen von Frontmann Henning geblieben? Stimmlich
bewegt sich „HBLX“ auf einem Level – einprägsam und immer schön im
soften bis etwas schnelleren Midtempo angesiedelt. Wo ist der typische
„steil nach vorne“ H-Blockx-Sound? Zu Gute halten muss man aber, dass
sowohl die Produktion sauber abgemischt ist, aber auch das Miteinander
der Songs im Gesamtkontext wirklich mehr als erstaunlich gut zur
Geltung kommt. Auf große Stilumbrüche wurde schlichtweg gänzlich
verzichtet.
Fazit:
Mir fehlt das H-Blockx-i-Tüpfelchen. Mit „Risin' high“ oder „Move“
haben alle Songs nichts mehr zu tun – bedauerlicherweise, hat man doch
gerade dahingehend die Erwartungen besonders hoch gesteckt. Ein
weiteres, bereits im Vorfeld für den Radiokommerz prädestiniertes Album
– nicht mehr, aber auch nicht weniger. Schade, wirklich sehr schade... Vanessa Vogl
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