Hawthorne Heights "Fragile Future" / VÖ 01.08.2008
Als Musikjournalist, der im Moment gefühlte 1000 CDs besprechen muss / darf, fällt es einem manchmal schon schwer, einem neuen
Album was Gutes abzugewinnen. Zu fest ist man in seiner Rolle als ewig nörgelnder Kritiker festgefahren, der sich nur schwer von
den Qualitäten eines Albums überzeugen lässt. Umso erstaunter war ich über mich selber, dass sich Hawthorne Heights mit ihrem
aktuellen Langeisen "Fragile Future" umgehend in meine Gehörgänge und in mein Herz gespielt haben.
Den US-Jungs von Hawthorne Heights gelingt mit "Fragile Future" die Gradwanderung zwischen
melancholischem und ausladendem Rock und beschwingtem und sorglosem Punk-Rock, ohne dass eine der beiden Komponenten aufgesetzt
wirkt. So fängt das Album mit "The Business of Paper Stars" gar meisterlich und fast schon episch an, nur um mit den beiden darauf
folgenden "Rescue Me" und "Until the Judgment Day" wiederum leichtere Klänge anzuschlagen. Und so verhält es sich über das gesamte
Album, wechseln sich Nachdenklichkeit und Unbekümmertheit fließend ab, was dem geneigten Hörer ein eindrucksvolles Kaleidoskop an
Gefühlen und Emotionen beschert. Dass gewisse Songs, wie z.B. das schon erwähnte "Until the Judgment Day", stellenweise ein
wenig an die Kollegen von Blink 182 erinnern, soll an dieser Stelle nicht negativ gewertet werden. Vielmehr möchte ich noch
gesondert hervorheben, dass Hawthorne Heights auf "Fragile Future" ausgezeichnetes Händchen für geschmackvolle und mitreißende
Songs beweisen, ohne sich dabei vollumfänglich dem Diktat des Kommerzes zu unterwerfen. Aus diesem Grund haben mich Hawthorne
Heights mit "Fragile Future" auch vollumfänglich überzeugt, womit einer Reinhörempfehlung nichts mehr im Wege steht.