Hatebreed „For the Lions“ / VÖ 08.05.2009

 

 

 

Die Metalcore-Schwergewichte Hatebreed halten ihre Anhänger derzeit mit Sonderveröffentlichungen bei Laune, da ein neues Studioalbum noch auf sich warten lässt. Nach der DVD „Live Dominance“ fordert nun das Coveralbum „For the Lions“ seinen Platz im heimischen CD-Schrank ein.

 

Jamey Jasta und seine Mitstreiter, darunter der zur Band zurückgekehrte Wayne Lozinak, zollen hier ihren Wurzeln Tribut und verneigen sich vor den eigenen Helden. Dass dabei Bands wie Sick of if All („Shut me Out“), Agnostic Front („Your Mistake”) und Madball (“Set if off”) auftauchen, ist wenig überraschend. „Hatebreeders“ von den Misfits drängt sich schon allein vom Titel her auf und ist auch eine der meiner Meinung nach interessantesten und schmissigsten Nummern auf „For the Lions“. Hier lassen die Amis ihre übliche Auf-die-Fresse-Keule im Sack und zelebrieren stattdessen punkigen Rock N Roll mit Singalong-Galore. Sehr metallisch wird hingegen „Refuse / Resist“ von Sepultura intoniert, während sich „All I had I gave“ (Crowbar) mit doomiger Schlagseite betont nah am Original bewegt. Trotzdem ist diese Band / Nummer nicht wirklich mein Fall. Neben mir vormals ehrlich gesagt völlig unbekannten Truppen wie Judge und D.R.I. haben Hatebreed für „For the Lions“ auch nicht von zwei der garantiert meistgecoverten Metalbands aller Zeiten die Finger lassen können: Nämlich Metallica („Escape“) und Slayer („Ghosts of War“). Alles in allem bin ich jedoch offensichtlich nicht tief genug im Hardcore verwurzelt, was durchaus hilfreich sein könnte um an diesem Coveralbum wirklich Gefallen zu finden. Mich packt „For the Lions“ nämlich nur zu wenigen Zeitpunkten, während viele Songs in bester Abrissbirnen-Manier bisweilen weit an mir vorbei pendeln. Diese Scheibe richtet sich vor allem an Feinrippträger und Pit-Kämpfer – und selbst den testosterongeladenen Breakdown-Jüngern dürfte langsam aber sicher ein neues Studioalbum ihrer Lieblinge lieber sein. Sammler und Die-Hard-Fans dürfen trotzdem ein Ohr riskieren.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 04.05.2009