Hand to Hand „Design the End / Follow the Horizon” / VÖ 08.05.2009

 

 

Wer sich auf der Suche nach einem Album befindet, das lässig rockt, mit netten Melodien auftrumpft oder einfach ein Mittelding aus Eingängigkeit und Härte sucht, der dürfte bei Hand to Hand genau richtig sein. Album Nummer zwei hält nämlich einen unbeschwerten Mix parat, der aus dem Stand wunderbar rein läuft und zum schnellen Konsum zwischendurch einlädt.

 

Ab und zu ist es schön sich einfach überhaupt keine Gedanken zu machen, ob etwas nun Metal, Screamo, Punk oder einfach Rock ist. Als aufgeschlossener Hörer geht es mir ohnehin hinten vorbei ob etwas ultra böse, totaler Kommerz oder verstrahltes Chaos ist – solange es gut gemacht ist und mit Überzeugung vorgetragen wird. Und unter anderem deshalb komme ich mit „Design the End / Follow the Horizon“ auch so prima aus. Denn die fünf jungen Burschen, die hier am Werk sind rocken frei von der Leber weg, setzen neben einigen Grunts auch gern und oft auf fast schon poppig daher kommenden melodischen Gesang und würzen damit ihre Version von harter Musik, die so hart eigentlich gar nicht ist. Muss sie aber auch nicht, denn hin und wieder darf es für meinen Geschmack auch mal einfach unverkrampft zur Sache gehen. Dass famose Singalong-Granaten wie „Los Muertos Caminan“, „State of Emergency“, „The Lion’s Den“ und „Love Muscle“ (sic!) sich dabei zu gleichen Teilen bei Punkrock, Screamo, Modern Metal und Rock N Roll bedienen, sorgt für eine schmissige Würze und uneingeschränkte Zugänglichkeit. Hätte man sich die überflüssige Mixtur aus Intro und erster Nummer („In This City“) und das gut gemeinte aber unnötige Zwischengeplänkel „Passing Through“ geklemmt und beim gelungenen, aber viel zu langen Abschluss-Instrumental „Let’s end this album with a Party“ zwischendurch mal einen Blick auf die Uhr geworfen, „Design the End“ wäre vielleicht DIE Gute Laune Platte des Sommers geworden. In dieser Form ist Hand to Hand somit „nur“ ein gutes und frisches, aber nicht überragendes Album geglückt. In Sphären des letzten A Day To Remember Hitfeuerwerks stößt das Quintett aus Orlando zwar noch nicht vor, aber die fahren in ihrem Genre in dieser Saison sowieso wie es scheint außer Konkurrenz. Beachtliches Hörvergnügen kann man aber auch auf „Design the End“ finden.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 11.05.2009