Hammerfall „No Sacrifce, No Victory“ / VÖ 20.02.2009

 

 

 

Die True Metaller Hammerfall hatten zuletzt ein paar Wechsel im Line Up zu verzeichnen. Neuer Gitarrist und neuer Basser rein, dafür zwei zehn bzw. elf Jahre im Dienst der Truppe stehende Mucker raus. Und auch wenn nach wie vor der Großteil des Materials aus der Feder von Oscar Dronjak stammt, so war für viele Beobachter klar, dass es mit zwei Neuen an Bord entweder nach unten oder weiter nach oben gehen würde.

 

Und für die Schweden geht es definitiv nach oben! Für mein Dafürhalten haben Hammerfall seit Jahren nicht mehr so frisch und spritzig geklungen wie auf „No Sacrifice, No Victory“. Natürlich ist nicht alles perfekt an diesem Album, hier und da gibt es sicher kleine Reibungspunkte. So hätte man sich etwa das völlig überflüssige Vorgeplänkel am Anfang von „Legion“ und „Between two Worlds“ wirklich schenken können. Zudem ist „Any means necessary“ zwar ein stattlicher Hit mit sehr griffiger Struktur, aber mir persönlich ist das mehrstimmige Element im Chorus in diesem speziellen Fall etwas zu viel des guten. Das war es dann aber auch schon mit den kleinen Mängeln an „No Sacrifice, No Victory“, denn das siebte Album unserer fünf Verteidiger des wahren Stahls strotzt nur so vor uneingeschränkt mitsingbaren Hymnen und macht schlicht und ergreifend einfach Laune. Bereits Track Nr. 2  - „Life is now“ – gibt Vollgas und lässt textlich wie musikalisch die Sonne aufgehen. „Hallowed be my Name“ groovt im satten Midtempo, während der Titeltrack ebenfalls souverän ins Ohr geht, was man auch von der rasanten True Metal Vorzeigehymne „One of a Kind“ behaupten kann. Doch damit nicht genug, denn zusätzlich hat man mit „Something for the Ages“ ein hörenswertes und unkitschiges Instrumentalstück parat sowie – und jetzt sollten die Fans des Über-Debüts ihre Ohren spitzen – mit „Between two Worlds“ die wahrscheinlich beste Hammerfall Ballade seit dem unerreichten Gänsehautgaranten „Glory to the Brave“.

 

In den letzten Jahren habe ich Hammerfall offen gestanden immer mehr aus den Augen verloren. Zudem reizten mich die Best-of Scheibe und das Coveralbum so ziemlich überhaupt nicht. Doch „No Sacrifice, No Victory“ ist da von einem anderen Schlag, denn dieser Dreher punktet mit Dynamik, den essenziellen Stärken der Frühwerke und vor allem mit guten Songs. Neue Besen kehren eben doch gut, denn genau diese neuen Impulse haben Hammerfall wohl mal wieder gebraucht.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 22.02.2009

 

 

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Nach den letzten, eher durchschnittlichen bis partiell langweiligen Alben habe ich die schwedischen Metal Poser von Hammerfall etwas aus den Augen, äh, Ohren verloren. Dem entsprechend zurückhaltend und abwartend war ich, als ich von der VÖ des neuen Albums „No Sacrifice, No Victory“ erfahren habe. Hammerfall stehen seit jeher für melodiösen Heavy Metal, der sich in seinem Aufbau, den Riffings usw. deutlich an den 80ern orientiert. Es mag am neuen Gitarristen Pontus Norgren liegen, dass Hammerfall mit dem neuen Album wieder die Kurve kriegen. Sicherlich mag dieses Album ebenso wie die Band polarisieren, aber schmissige und einfache Metalhymen wie „Any Means Necessary“, „Punish And Enslave“, „Legion“ und vor allem der Titeltrack machen einfach nur tierisch viel Spaß. Die Spielfreude ist unüberhörbar, der Hymnenfaktor sehr hoch und Joacim Cans präsentiert sich mit starker Stimme. Kitschig balladeske Töne dürfen natürlich nicht fehlen: „Between Two Worlds“ nennt sich die klischeebeladene Halbballade, die für mich allerdings aufgrund der Melodieführung und dem Solo der Höhepunkt des Albums ist. „Something For The Ages“ ist eine Art Zwischenstück, bei dem komplett auf Vocals verzichtet wird. Jegliche relevante Melodie geht hier von den Gitarren aus.

Ja, die Musik von Hammerfall ist plakativ, simpel gestrickt, kitschig und klischeebeladen. Also genau so, wie sie sein soll. „No Sacrifice, No Victory“ ist ein starkes Album geworden, welches ich momentan wirklich gern höre. Ich bekomme echt Lust, meine aufblasbare Plastikaxt und mein Plastikschwert zu zücken und dabei dieses Album abzufeiern. Und das mache ich jetzt auch… Gloooooooory!

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 24.02.2009