Hamlet „La Puta Y El Diablo“ / VÖ 15.01.2010

 

 

 

Erstaunlich – beinahe schon fast erschreckend – war die Feststellung, dass diese Band bereits 20 Jahre Bandgeschichte auf dem Buckel hat und man noch so rein gar nichts von den Jungs aus Spanien mitbekommen hat. Auf der neuen Scheibe bekommt jeder eingefleischte Hamlet-Fan genau das geliefert, was er sich wünscht plus ein paar zusätzliche Überraschungen.

 

Schon beim ersten Hören fühlt man sich von dem spanischen Temperament in den Bann gezogen, kann aber erst nach mehrmaligem Hören wirklich geprägt über die Platte urteilen. Leidenschaft trifft hier auf das nötige Aggressionspotential – egal ob man spanisch spricht oder nicht. Der Sound des Albums ist richtig gut durchproduziert, direkter Heavy Metal mit Hardrock-Elementen plus hardcorige Neo-Thrash Akzente. Das Zusammenspiel zwischen heftigen Passagen und ruhigen, versöhnlich und harmonisch klingenden Sequenzen ist meisterhaft gelungen. Und auch für eine Ballade hat man Platz auf dem Album gefunden. Mit „No Hobrá Final“ werden die donnernden Doublebass- und Blastbeatssegmente komplett heruntergefahren und voll auf Akustik gesetzt. Das Album ist vollgepackt von brutalen Riffs, Gedonner und Midtempo-Nummern („En El Nombre De Dios) – und das alles kompensiert in 10 Songs, in denen alle möglichen Facetten abgedeckt werden. Es macht einfach Spaß – auch wenn überwiegend auf aggressive, hasserfüllte, heisere Shouts gesetzt wird.

 

Vanessa Vogl – www.sounds2move.de / 15.02.2010