Hämatom "Wut" / VÖ 25.01.2008

Wisst ihr was wirklich schlimm ist? Wenn man beim Anhören eines Album herzhaft loslachen muss, obwohl die Band sich durch und durch ernst nimmt und die Musik prinzipiell gar nicht zur Belustigung dienen soll. So geschehen bei "Wut", dem ersten Album von Hämatom.

Hämatom ist eine deutsche Metal-Band, die laut eigener Aussage kein Blatt vor der Mund nimmt und alles genau so in die Welt hinausbrüllt, wie es den werten Musikern gerade in den Sinn kommt. Dabei entpuppt sich gerade dies als größter Knackpunkt dieses Machwerkes, da die Band in lyrischer Hinsicht vollumfänglich einbricht. Irgendwo zwischen Aggro Berlin Nievau und allgemeinem Proll-Gehabe angesiedelt stümpern sich Hämatom durch insgesamt 14 Songs, die dank ihrer unreifen und jeglichen intellektuellen Anspruch vermissenden Aussagen einen oftmals einfach nur belustigen, aber grundsätzlich auch die wertvolle Zeit rauben. Dazu passend bewegt sich auch die instrumentale Umsetzung auf einem eher niedrigen Niveau, von der gar nicht überzeugenden Sangesleistung von Sänger Nord ganz zu schweigen. Sorry, aber bei diesem Album muss ich wirklich die rote Karte zücken, wobei der Albumtitel nachträglich betrachtet durchaus Programm ist. Denn nach dem anhören von "Wut" war ich richtig wütend, dass solch eine Band einen Plattenvertrag bekommt, während andere und im Gegensatz zu Hämatom wirklich talentierte Bands, sich immer noch ohne Plattendeal durchkämpfen müssen.

Hämatom sind sprichwörtlich wie ein blauer Fleck: ärgerlich und störend solang man ihn hat, aber auch genauso schnell vergessen. In diesem Sinne vergesst dieses Album und vor allem vergesst diese Band!

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 10.02.2008