H2O „Don’t forget your Roots“ / VÖ 18.11.2011
Nach
nunmehr drei Jahren gibt es endlich wieder ein Lebenszeichen der New
Yorker Melodic Hardcore Band H2O. Dass die ehemaligen Roadies von Sick
of it All nicht die schnellsten in Punkto Veröffentlichungen sind, ist
ja nun hinreichend bekannt. Aber wenn die Herrschaften mal ein Album am
Start hatten, war es immer ein Genuss voller kurzer, melodischer
Kracher, die der Hardcore-Fan der alten Schule schon fast verloren
geglaubt hatte.
„Don’t
forget your Roots“ ist diesmal ein reines Cover-Album, welches mit
fünfzehn musikalischen Huldigungen bestückt ist. Natürlich könnte man
jetzt sagen, dass dies nach drei Jahren Abstinenz nicht gerade kreativ
ist. Aber Freunde: Wenn ihr dieses Album gehört habt, werdet ihr euch
glücklich, zufrieden und mit einem Grinsen im Gesicht zurücklehnen. Die
Stücke werden nicht einfach nur nachgespielt, sondern jedem Song wird
eine eigene Note gegeben. Und da sich H2O in „ihrem“ Melodic Hardcore
am wohlsten fühlen, ist es nicht verwunderlich, dass auf „Don’t forget
your Roots“ eine melodische Perle nach der anderen aufgereiht wird. Man
huldigt etwa den ganz Großen wie zum Beispiel Social Distortion („Sick
Boy“), Ramones („I Wanna Live“) oder The Clash („Train in Vain“). Aber
man wildert auch im eigenen Lager, als da wären Sick of it All
(„Friends like you“) oder Madball („Pride“) um nur zwei zu nennen. Viel
interessanter finde ich noch die Tracks aus dem Underground des Punk.
Da wären die unsterblichen Gorilla Biscuits („Cats and Dogs“) oder die
Washington D.C. Punks Dag Nasty („Safe“) zu verzeichnen. Wie unschwer
zu erkennen ist, wurde hier eine gezielte Auswahl getroffen, wobei
jeder Track nach H2O klingt, ohne dass das Flair des Originals verloren
geht.
„Don’t forget your Roots“ lässt bei jedem alt eingesessenen Punk/Hardcore Fan vor Freude die Tränen in die Augen schießen. Und all die Kiddies da draußen sollten mit diesem Album eine Entdeckungsreise in die Frühzeit des melodisch angehauchten Hardcore machen. Schön, dass es solche grandiosen Ausnahmen von viel zu oft zu biederen Cover-Scheiben noch gibt.
Der Richter – www.sounds2move.de