Guano Apes „Planet of the Apes“ – Plattenkritik / VÖ 29.11.2004

1997 gelang der Göttinger Formation mit der Singe “Open your Eyes”, die zum Überraschungshit wurde und dem Abum „Proud like a God“ der Durchbruch. Es folgten 2 weitere Studioalben mit den Titeln „Don’t give me Names“ (2000) und „Walk on a thin Line“ (2003) sowie der schlicht „Live“ genannte Livemittschnitt vom Auftritt im Mai 2003 im Kölner Palladium, welcher im Oktober des selben Jahres veröffentlicht wurde. Zu diesem Zeitpunkt befand sich die Band bereits in ihrer freiwilligen „kreativen Pause“, welche für ein Jahr angesetzt war.

Nun ist dieses kreative Jahr vorbei und die Guano Apes melden sich zurück. Aber leider nicht um die Fans mit einem neuen Studioalbum zu beglücken, sondern um mit einem Best-of „Servus“ zu sagen und die Band bis auf weiteres aufzulösen. Überrascht hat diese Maßnahme wohl nicht jeden, denn die Bandmitglieder wandelten in ihrer knapp 12-monatigen Bandpause verstärkt auf Solopfaden. Bestes Beispiel ist Sängerin Sandra Nasic, die u.a. mit DJ Tomekk arbeitete und bei ihren Ausflügen sichtlich auf den Geschmack gekommen ist und sich zukünftig wohl in erster Linie ihrer Solokarriere widmen wird.

Das vorliegende Best of „Planet of the Apes“ gehört sicher zu besseren Best-of Zusammenschnitten, denn im Gegensatz zu einigen anderen Künstlern haben die Apes nicht einfach stumm ihre Singles zusammen geschmissen, sondern neben ihren bisherigen Auskopplungen auch ein paar ihrer Live-Bringer und Fan-Favouriten mit auf dieses Album gepackt. Knapp 20 Songs haben es letztlich auf den Silberling geschafft, wobei ich mir gewünscht hätte, dass auch die eine oder andere Liveversion einen Platz findet. Dafür gibt’s aber ein paar neue Songs, wie zum Beispiel die aktuelle Single „Break the Line“. Wer sich dazu entschließt die Limitierte Edition zu erwerben, der bekommt zusätzlich eine DVD, welche noch mal die Vollbedienung an Remixen und unveröffentlichten Songs bietet. Somit wird diese Compilation auch für Fans interessant, die alle bisherigen Alben bereits ihr eigenen nennen können.

Anfang 2005 werden die Guano Apes noch ein letztes mal auf Tour gehen und dabei (nur) 7 Shows quer durch die Republik spielen. Für alle Fans also vorerst die letzte Chance die Vier noch mal gemeinsam auf der Bühne zu erleben. Nachdem die Apes das Feld räumen ist nun wieder der Kampf um den deutsche Crossover-Thron eröffnet.

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 21.11.2004