Grey Monday "XIII sharp" / VÖ 25.04.2008

Mit ihrer 2006 veröffentlichten EP "Nonetheless" vermochten Grey Monday den Kritiker in mir durchaus zu überzeugen, was mich auch zur Aussage bewegte, dass man von dieser jungen Schweizer Band noch einiges hören wird. Und siehe da, mit "XIII sharp" veröffentlichen Grey Monday nun ihr erstes Full Length Album, womit übrigens auch wieder Mal ein Klischee bestätigt wird, dass guter Hard Rock fast zwangsläufig nur aus der Schweiz stammen kann.

Grey Monday bewegen sich musikalisch ganz in der Tradition solch großer Bands wie Krokus, Gotthard oder auch Crystall Ball, wobei die Jungs einen direkten Vergleich nicht zu fürchten brauchen. Denn Grey Monday besitzen durchaus das Zeugs dazu sich einen festen Platz in der nächste Generation schweizerischer Hard Rock Bands zu erspielen, da sich die Formation um das Brüderpaar Dömu (Lead Guitar) und Pad Pfister (Vocals) auf ihrem Debütwerk erstaunlich ausgereift präsentiert. So besitzt die Band z.B. dank des ausdrucksstarken Gesangs von Pad einen nicht zu unterschätzenden Wiedererkennungswert, was so manch andere junge Band nicht von sich behaupten kann. Zum Gesang gesellt sich auch noch die wirklich überzeugende Gitarrenarbeit, die dank einer druckvollen Produktion auch dementsprechend zur Geltung kommt, somit auch richtig schön brutzelt und Spaß bereitet. Das solide Songwriting tut diesem positiven Gesamteinbruch keinen Abbruch, auch wenn man anmerken sollte, dass es Grey Monday nicht gelingt einen wirklich großen Hit aus dem Ärmel zu zaubern. Vielmehr bewegen sich die insgesamt 13 Kompositionen alle auf einem gleich kurzweiligen Niveau, das zwar zu gefallen vermag, aber eben nicht die ganz große Begeisterung nach sich zieht. Es ist der Band anzumerken, dass sie hier und da noch nach einer eigenen Identität sucht und sich somit noch nicht ganz getraut jenes vorhandene Potenzial vollständig auszuschöpfen. So wirken gewisse Songs wie z.B. "Hate at first Sight" oder "Shadow, I'm Your Sun" einfach auf zu Nummer sicher getrimmt, während die obligatorische Ballade "Two Coins" gar austauschbar daherkommt. Im Anbetracht, dass es sich bei "XIII sharp" um ein Debütalbum handelt, sollte diese Kritik meinerseits jedoch nicht zu schwer gewertet werden. Denn Grey Monday haben trotz meiner Meckerei eine absolut anständiges und überzeugendes Album abgeliefert, an dem vor allem Hard Rock Fans viel Freude daran haben werden.

Halten wir abschließend fest, dass Grey Monday ein solides und somit gelungenes Debütalbum abliefern. In Zukunft sei der Band einfach noch ein wenig mehr Selbstbewusstsein angeraten, um sich aus dem Schatten der "großen" Bands loszulösen, denn das Potenzial dazu ist mehr als vorhanden. Trotzdem: "XIII sharp" ist einen Kauf wert.

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 23.04.2008