Gregorian "Masters of Chant Chapter VI" / VÖ 28.09.2007

Gregorian. Wer kennt sie nicht, die singenden und bekannte Welthits covernden Mönche, die nunmehr schon seit sieben Jahren und unter der Federführung von Enigma Mastermind Frank Peterson regelmäßig in den Charts vertreten sind. Dabei ist die zelebrierte Musik von Gregorian eine ganz klare "Love It or Hate It" Angelegenheit, kann man entweder was mit den sakrale Mönchsgesänge anfangen oder eben nicht. Und dies wird sich auch mit dem aktuellen und mit "Masters of Chant Chapter VI" betitelten Werk nicht ändern.

Seien wir mal ehrlich, die Masche von Gregorian war anno 2000 vielleicht noch originell und auf ihre Art innovativ, aber nach nunmehr acht Alben - "Masters of Chant Chapter" I - V, "The Dark Side" & "The Masterpieces" - ist der Überraschungseffekt früherer Tage längst in die ewigen Jagdgründe eingegangen. Man weiß also ganz genau auf was man sich einlässt, wenn man "Masters of Chant Chapter VI" seiner heimischen Stereoanlage einverleibt. Soll heißen, der mit den Vorgängeralben eingeschlagene musikalische Weg wird strikt eingehalten und es werden, abgesehen von der Tatsache, dass mit "The Circle" und "The Time has Come" erstmals auch zwei Eigenkompositionen präsentiert werden, keine nennenswerten Überraschungen aufgefahren. Wie gehabt werden bekannte und weniger bekannte Hits in einem sakralen Sangesgewand zum Besten gegeben, wobei dank einer jahrelangen Erfahrung auf dem Gebiet der Cover-Songs sich die Neuinterpretationen auf einem gleich bleibend hohen und somit positiven Niveau bewegen. Auch wenn z.B. dem Queen Evergreen "Who wants to live forever", der sicherlich schon 1001-mal für ein Cover herhalten musste, verständlicherweise keinerlei neuen Facetten verliehen werden können, während Stücke wie z.B. "Mad World" (Original: Tears for Fear) und "Joga" (Original: Björk), die bisher eher selten als Coverversionen verwurstet wurden, in dieser Hinsicht schon eher punkten können. Ebenfalls zu punkten vermögen die beiden schon erwähnten ersten Eigenkompositionen, entpuppt sich doch vor allem "The Circle" als anschmeichelnder und mit unterstützendem Frauengesang ausgestatteter Pop-Ohrwurm. Von der musikalischen Seite her betrachtet, werden ganz zu dem Gesang passend eher sanfte und vor allem allgemeinverträgliche Töne angeschlagen. Somit eignet sich "Masters of Chant Chapter VI" auch ideal zum nebenbei hören bzw. besitzt dieses Album wie alle Gregorian Alben im Allgemeinen einen sehr hohen Chill Out Faktor, was ja prinzipiell nicht verkehrt ist. Von daher ergibt sich an dieser Stelle auch folgender Gesamteindruck: "Masters of Chant Chapter VI" ist ein gelungenes, technisch perfekt umgesetztes Produkt für die breite Masse, das trotz oder gerade wegen seine oberflächlichen und innovationslosen Umsetzung leicht und angenehm zu goutieren ist. "Masters of Chant Chapter VI" vermag zu gefallen, vorausgesetzt man steht auf sakralen Mönchsgesang. Freunde der Musik von Gregorian werden auf alle Fälle sehr zufrieden mit diesem Album sein, da sie genau das bekommen, was sich auch erwarten. Nicht mehr und auch nicht weniger.

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 25.09.2007