Grave Digger „The Ballad Of Mary“ (EP) / VÖ 04.03.2011


 

 

Trotz schwankender Qualität bei ihren Veröffentlichungen sind Grave Digger einfach eine Heavy Metal-Institution. Punkt aus. Nach dem letzten Album „The Clans Will Rise Again“ aus dem Jahre 2010 schieben die Jungs um Chris Boltendahl eine EP nach.

 

Über den Sinn oder Nichtsinn von EPs kann man durchaus streiten. Beim Titelsong der EP stelle ich allerdings sehr schnell fest, wie sehr ich Doro einfach nicht mehr hören kann. Abgesehen davon, dass die Frau an jeder Steckdose ihre Töne zum Besten geben muss, mag ich ihre Stimmlage einfach nicht. „The Ballad Of Mary“ ist dabei eine, na ja, typische Ballade, die nicht aus dem Rahmen üblicher Balladen ausbrechen kann. Sehr stimmig und gefühlvoll arrangiert, langsames Drumming, akustische Gitarren, dazu der Einsatz von Chören. Sicherlich ganz gut, irgendwie aber auch beliebig. Die rein akustische Version – als extended Symphonic Version bezeichnet – reiht sich nahtlos ein.

 

„Rebellion“ steht dann schon eher für Grave Digger. Zu diesem rockigen, metallischen Stück gibt sich Hansi Kürsch die Ehre und liefert sich ein starkes Duell mit Boltendahl – für mich das mit Abstand stärkste der fünf Lieder. Mit „Highland Farewell“ und „Coming Home“ sind hier zwei Stücke vom letzten Album als instrumentale Version zu hören. Der einzige Sinn und Zweck dient meiner Meinung nach der Spielzeitverlängerung der EP.

 

EPs sind immer so eine Sache für sich. Im Falle „The Ballad Of Mary“ spielt sicherlich eine Rolle, dass ich Doro nicht mehr hören kann, andererseits gibt es mit „Rebellion“ einen Granatensong vor dem Herrn auf die Lauschlappen. Ob das genug für einen Kauf ist, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden.

 

 

Christian Stiewe www.sounds2move.de