Grand Magus „Hammer of the North“ / VÖ 18.06.2010
Kaum ein Album wurde vor zwei Jahren dermaßen mit Lob überschüttet und von der Fachpresse in höheren Tönen gelobt als “Iron Will” von den Schweden Grand Magus. Ihr traditionsbewusster Heavy Metal mit Doom-Versatzstücken klang nicht nur nach der klassischen Schule, sondern hatte zu allem Überfluss auch noch diverse Song-Trümpfe im Köcher, was dem Nachfolger „Hammer of the North“ eine kaum zu bewältigende Erwartungsbürde beschert.
Doch Grand Magus machen sich wegen solcher Lappalien nicht verrückt, sondern sind stattdessen aus dem Underground direkt mal zum Szene-Giganten Roadrunner gewechselt. Damit änderte sich am Stil des Trios... nichts. Rein gar nichts. Grand Magus gehen weiter ihren Weg, mischen Black Sabbath, Heaven and Hell und Judas Priest mit einigen Trademarks ihrer Heimat und erschaffen dabei ein Album, das keinen Fan des Vorgängers enttäuschen wird. Ob „Hammer of the North“ nun besser oder schlechter als „Iron Will“ ist, das wird jeder selbst entscheiden müssen. Was die Stunde geschlagen hat, weiß man jedenfalls gleich mit dem Halford-Gedächtnisschrei, welcher sowohl „I, the Jury“ als auch das Album an sich eröffnet. Garniert wird das Ganze nicht nur hier mit Iommi-Riffs, dezent akzentuierter Anmut und unterschwellig platzierten Hooklines, sodass man gerne mal das Wort „Hit“ in den Mund nimmt. Der gleichen Kategorie gehören auch „Hammer of the North“, „At Midnight they’ll get wise“ und „Northern Star“ an, die keinesfalls auf massentauglich gebürstet sind, sondern sich vielmehr aufgrund ihrer gekonnten Umsetzung und erstklassigen Machart schnell in das Herz eines jeden geschmackssicheren Metalheads spielen werden.
Authentizität ist das andere Zauberwort, das Grand Magus vor allen in den letzten Jahren so erfolgreich gemacht hat. Hier ist ein Trio am Werke, das genau weiß wo es her kommt, was es will und wie seine Musik zu klingen hat. Und damit treffen sie offensichtlich bei vielen Gleichgesinnten genau den richtigen Nerv. Das war bei „Iron Will“ so und wird auch garantiert bei dessen jetzt vorliegendem Nachfolger wieder der Fall sein.
Markus Rutten – www.sounds2move.de / 07.06.2010