Gothminister "Utopia" / VÖ 17.05.2013

  

Es ist schon manchmal sehr interessant, was einige Selbständige in ihrer Freizeit treiben. So auch im Falle von Gothminister: Fronter Bjørn Alexander Brem verdient seine Brötchen eigentlich als Rechtsanwalt. Rein gar nichts haben die beiden Tätigkeiten gemeinsam - ganz im Gegenteil.

Bekanntlich helfen kreative Ventile zum verbesserten Verarbeiten des Alltagsstresses und der Vorbeugung eines Burn-Outs. Und genau davon, dass eben der Unterschied zwischen der geforderten Seriosität und Strenge im Beruf und der "Hau-Drauf"-Attitüde als Gothminister doch größer ist, davon handelt das neueste, selbst konzipierte Album "Utopia". Die Norweger preschen in gewohnt düsterer Manier daher und liefern in Anklang an die Vörgängerscheibe eine wirklich runde Sache ab. Klingt so, als wäre alles so geblieben, wie man es kennen und lieben gelernt hat? Nicht ganz. "Utopia" kommt schwerer an den Hörer ("Someone is after Me", "Boogeyman") und ist von der Atmosphäre her weniger industriell beschaffen, sondern tendenziell eher der Sparte "theatralisch" zuzuordnen ("Horrorshow"). Da sind wir doch mal gespannt, wie das von der breiten Masse so angenommen wird. Die 13 Songs, die auf dieser Platte dargeboten werden, fallen sowohl sehr abwechslungsreich als auch der Linie kontinuierlich treu bleibend aus.

Veränderungen können in manchen Fällen Gefallen mit sich bringen. Im Falle von Bjørn und Co. ist diese Rechnung voll und ganz aufgegangen. "Utopia" klingt rein gar nicht nach Utopie, vielmehr nach einem ausgeklügelten, zu Ende durchdachten Plan. Ready for next chapter? Definitiv!

 

Vanessa Vogl - www.sounds2move.de