Gothika „Zeitgeist“ / VÖ 23.10.2009

 

 

Elektronische Klänge aus Japan? Kann das funktionieren? Oh ja, und wie! Wobei man natürlich vorweg sagen muss, dass es für westliche Ohren teilweise schon gewöhnungsbedürftig ist, was einem da aus den Lautsprechern entgegenschallt. Probehören ist also definitiv zu empfehlen. Die Band, bestehend aus Sänger Andro, der in Osaka beheimatet ist und Musiker Yoshiri, der in Wien lebt, hat in Asien und Russland schon einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt und tourt auch regelmäßig durch die Lande. Mit „Zeitgeist“ will die Band nun auch im Westen Fuß fassen, was mit dem Album auch gelingen dürfte. Gleich mit dem Opener „Ouverture“ merkt der Hörer, dass dies keine 08/15-Produktion ist, sondern jeder Sound und jede Entwicklung bedacht gewählt wurde. Was als düsterer atmosphärischer Track anfängt, endet als fast schon rockig anmutendes Stück. Und so abwechslungsreich kommt das ganze Album daher. Von düster und steril wirkenden Stücken über harsche Tracks wie „Abbatoir“ oder „Echolalia“ hat das Album mit „Precious Earth“ und „Adonis“ auch Songs vertreten, die poppig-wavig angehaucht sind und einfach gute Stimmung verbreiten. Eines haben alle Stücke gemeinsam, sie sind tanzbar und mit Ecken und Kanten versehen, die man in „westlichen“ Produktionen so nicht finden würde. Dazu bedient sich Sänger Andro neben der englischen auch der japanischen und französischen Sprache, was den exotischen Touch des Albums noch verstärkt. Zusätzlich sind noch drei Remixe auf der Scheibe untergebracht. Wer also an einem abwechslungsreichem, originellem Album interessiert ist, sollte zugreifen. Es lohnt sich.  

 

Steve Palaser - www.sounds2move.de