Gorgoroth „Ad Majorem Sathanas Gloriam“ / VÖ 23.06.2006

 

 

Freunde des tief schwarzen Metalls werden sich freuen dass die norwegischen Misanthropen von Gorgoroth zwischen Gefängnisaufenthalten und Nebenprojekten immer wieder die Zeit finden neue Hassbrocken einzubolzen und ihre Band, die seit 1992 zu einflussreichsten Kapellen des unchristlichen Metals gehören, am Leben zu erhalten. Das neueste Lebenszeichen hört auf den Titel „Ad Majorem Sathanas Gloriam“ und wird keinen Fan enttäuschen – im Gegenteil.

 

Verstärkt durch die Drum-Maschine Frost (Sayricon, 1349), der als Session-Schlagzeuger mit von der Partie ist, haben Gaahl, King und Infernus acht neue Hassbrocken der alten Schule zusammengezimmert, die nicht nur vor Hass und Wut überschäumen, sondern auch ganz mächtig aufs Gaspedal drücken. „Ad Majorem Sathanas Gloriam“ erzeugt binnen kürzester Zeit einen kaum durchdringbaren, bösartigen Soundwall, der zu keinem Zeitpunkt des knapp dreißigminütigen Albums für den Hörer zu durchdringen scheint. Blast-Brocken wie „Untamed Forces“ oder „Wound upon Wound“ lassen keinen Genrefan kalt und walzen nahezu alles platt, was sich ihnen in den Weg stellt. Wo „Exit“ mitunter etwas chaotisch wirkt und nicht so recht weiß in welche Richtung es nun gehen soll, da überrascht einen „Sign of an open Eye“ mit sphärischen Gitarren und weitestgehend klarem Sprechgesang. Eine verhältnismäßig ruhige Nummer, die eine dichte und teils fast paranoide Atmosphäre erzeugt. Insgesamt aber eine gut gesetzte Verschnaufpause.

 

Gorgoroth zeigen sich auf ihrem neuen Album in guter Form und wüten durch ihren Longplayer wie tollwütige Hunde. Wem „Twilight of the Idols” (2003) zu zurückhaltend war, der wird beim Durchhören des neuen Album erst mal tief Luft holen müssen. Wer sich hier in die Zeit des Wutklumpen „Destroyer - Or About How to Philosophize With the Hammer” zurückversetzt fühlt ist keineswegs auf dem Holzweg. Die neuen Platten von Darkthrone und Satryricon werden hier jedenfalls ganz lässig in die Tasche gesteckt.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 18.06.2006