Glittertind „Landkjenning“ / VÖ 29.05.2009

 

 

Glittertind sind eine Art Folk Metal Kapelle aus norwegischen Landen. Wer jetzt sofort mit dem „Trend“-Begriff um sich schmeißt, sollte allerdings bedenken, dass der Mastermind (Torbjørn Sandvik) hinter Glittertind bereits seit 2001 aktiv ist – er musizierte also bereits zu einer Zeit, als die meisten Kollegen des überfrachteten Genres noch in ihre musikalischen Windeln gemacht haben.

 

Musikalisch unterscheiden sich Glittertind dahingehend vom Einheitsbrei, als dass die Musik in so mancher Situation eine latent punkige Schlagseite an den Tag legt. Diese Schlagseite tritt nicht offen zu Tage, sondern äußert sich mehr in ihrer Wirkung. Wie dem auch sei, „Longships And Mead“ ist bspw. ein sehr schmissiger Partysong, der zum Mitgröhlen einlädt. Dies liegt aber auch daran, dass dies der einzige englischsprachige Song auf dem Album ist. Seine musikalische Wirkung entfaltet er über eine simple Eingängigkeit. Der Titeltrack „Landkjenning“ zeigt auf, dass Glittertind gerne mit mehrstimmigen Refrains arbeiten. Dies kann so weit gehen, dass das metallische Grundgerüst nur noch hintergründig agiert. „Gar Min Eigen Veg“ weist dezenten Schlagercharakter auf. Da scheint jemand seinen eigenen Weg zu gehen, deshalb gestaltet sich die Musik sehr ruhig und zurückhaltend. Akustikgitarren und Flöten nebst Schlagzeug sind pure Begleitung. „Jeg Snorer Min Sekk“ „glänzt“ wiederrum mit einem absolut punkigen Beat – hier kriege ich Angst und skippe sehr schnell weiter.

 

„Landkjenning“ hat das Problem sich in einem stagnierenden, überfüllten und ausgeschlachteten Genre zu befinden. Das Konzept hinter Glittertind wirkt insgesamt zu detailliert ausgearbeitet, als dass man von einer typischen 08/15 Spaßkapelle sprechen könnte. Glittertind haben sehr wohl ein höheres Niveau erreicht. Zwar habe ich mit der Musik manches Mal meine lieben Schwierigkeiten, aber nichts desto trotz muss ich attestieren, dass „Landkjenning“ ein für dieses Genre wirklich gutes Album geworden ist.

 

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 01.06.2009