Glass Casket "We are Gathered here today" - Plattenkritik / VÖ: 09.02.05 

Metalcore ist so eine Angelegenheit. Wie vor ein paar Jahren im Melodic Metal, gibt es auch hier hunderte von Bands, die von ihren Labels als das nächste große Ding angekündigt werden. Und auch Glass Casket sind eine davon. Leider teilen Glass Casket mit dieser Unzahl an Bands auch zwei eher unrühmliche Eigenschaften: Monotonie und Ideenlosigkeit.

Zugegeben, bei Glass Casket muss man ganz klar festhalten, daß die Band sehr stark im Death Metal verwurzelt zu sein scheint, jedenfalls klingen die Vocals verdammt danach, und auch das eine oder andere Riff kommt aus der Ecke. Apropos Riffs: Ich hab ja gar nichts gegen Stakkato-Riffs, aber irgendwann ists mal gut. Immer die gleiche Suppe will schließlich keiner vorgesetzt bekommen. Da ist es mir dann auch egal, ob die im Supermarkt der Absatzschlager ist, weil MetalCore-Eintopf draufsteht. Irgendwann schmeckt das einfach nicht mehr. 

Sicher, es gibt durchaus mal positive Momente, wie zum Beispiel bei "Chew your Fingers"( über den Songtitel schweige ich jetzt mal), das durch einen zwar nicht überragenden, aber guten Mittelteil heraussticht, oder auch bei den beiden letzten Tracks. Aber trotzdem muss ich leider sagen, dass hier einfach noch viel zu wenig Originalität vorhanden ist. Sicher, es ist ein Debüt, aber auch da gibts bessere.Die für meinen Geschmack recht kurze Spielzeit ist zwar genretypisch, wird aber nicht wirklich gut ausgenutzt. Da fallen mir, vor allem im klassischen Death-Metal-Bereich, einige bessere Scheiben ein.  Produktionstechnisch kann man aber nicht meckern, und das Video, das auf der CD enthalten ist, ist auch ganz hübsch geraten. Defintiv nichts besonderes, aber was nicht ist, kann ja noch werden.  

Michael Bruns - http://www.sounds2move.de/ / 18.01.2005