Ghost B.C. "Infestissumam" / VÖ 19.04.2013

  

Nachdem Ghost B.C. im Jahre 2009 mit ihrem Debüt "Opus Eponymous“ in so ziemlich jedem Web- oder Print-Magazin für Furore sorgten, aber im Endresultat mehr Ruhm als Tadel ernteten, liefern die Okkult-Schocker aus Schweden nun den geforderten Nachschub. Gab es damals einiges im Internet vorab zu belauschen, gehört "Infestissumam" zu einer der wohl geheimsten Veröffentlichungen der heutigen Zeit. Bis auf "Secular Haze" sowie vereinzelte Details zu Artwork, Design und verändertem Line-Up gab es im Vorfeld nicht wirklich viel zu hören. Die sonst so üblichen "Einheizer" für neue Platten gab es zu "Infestissumam" so rein gar nicht.

So gesehen hat sich nicht viel geändert. Natürlich geht es auch 2013 wieder um den Herrn der Unterwelt, den es zu huldigen gilt. Natürlich herrscht auch auf der neuen Scheibe eine dramatisch düstere Grundstimmung. Natürlich mit gregorianischen Chören und den ganzen Klischees, denen sich Ghost B.C. 2009 schon bedient haben. Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, aber lässt man die Texte und deren Bedeutung einfach mal außen vor, kann man sich den ein oder anderen Song durchaus als Einspieler in einer zeitgenössischen Mittelalter-Drama-Trilogie oder im Radio vorstellen. Ghost B.C. bleiben summa summarum der auf der Vorgängerscheibe dargebotenen Stilrichtung treu und knüpfen beinahe nahtlos daran an. Hört man sich Songs zum Vergleich an, ist lediglich ein klein wenig die Schroffheit abhanden gekommen. Abgesehen davon wirken die Songs nach wie vor abgeklärt, rau präsentiert, in eine Richtung gerichtet und klar und unmissverständlich vom zu vermittelnden Standpunkt. Das präsentierte Stimmbild ist wirklich packend. Da kann man schon verstehen, warum im Moment viele Musiker zu Ghost B.C.-Merchandise greifen und die Schweden so in ihrem Werdegang unterstützen.

Für meinen Geschmack ist das einzige Manko, das ich auf "Infestissumam" für sehr störend empfinde, die Tatsache, dass es etwas zu viel der Satanisierung ist. Zu viel von der dargebotenen "wir lieben Satan und tragen schwarze Priesterroben"-Attitüde. Das verleitet leider wieder viel zu schnell dazu, dass alle Metaller mit dem Vorwurf konfrontiert werden, ihre Seele an den Satan verkauft zu haben - wir wissen alle wie es ist mit den lieben Vorurteilen. Aber insgesamt und neutral betrachtet ein ordentlich abgemischtes Album. Damit dürften die Erwartungen an den Nachfolger des erfolgreichen Debüts voll und ganz erfüllt worden sein.

 

Vanessa Vogl - www.sounds2move.de