George Lynch „Kill all Control“ / VÖ 24.06.2011


 

 

George Lynch, der Ex-Gitarrist der in den Achtziger Jahren erfolgreichen Heavy Metal Band Dokken meldet sich zurück. Mit im Gepäck: sein mittlerweile 11. Soloalbum mit dem Titel „Kill all Control“. Wobei Solo bei dem Aufgebot an Gastmusikern (darunter u.a. Marq Torien von den BulletBoys oder Keith St. John von Montrose) und der Auflistung weiterer Bandmitglieder (Nic Speck und Adrian Ost) meines Erachtens nicht so ganz zutreffend ist. Aber gut – reine Definitionssache!

Mit einem abwechslungsreichen Album kommt der Herr da um die Ecke geprescht und versucht zu überzeugen. Dass er in Sachen Gitarrenhandling absolut nicht zum Nachsitzen erscheinen muss, zieht denke ich keiner in Erwägung – er weiß, was er macht. Mal schlendert er instrumental um die Ecke („Son of Scary“) und ruft ehemaligen Dokken-Fans die gute, alte Zeit in Erinnerung. Im nächsten Moment lässt er mit seiner Version des Poprocks Schwiegermutterherzen aufgehen („Wicked Witch“) und holt dann erneut Luft und liefert knackigen, modernen Hard Rock („Kill All Control“, „Man on Fire“).

Und doch bleibt trotz des Facettenreichtums ein kleiner Kritikpunkt meinerseits offen, nämlich die fehlende bzw. mangelnde Identität der Songs. Mir persönlich fehlt einfach das gewisse Etwas, das Aushängeschild auf dem steht „Ich bin ‚Wicked Witch’ und man erkennt mich unter vielen, weil...“. Stattdessen, so hat es für mich zumindest den Anschein, ist es in vielen Fällen mit einem „Ich bin Song Nummer 7“ getan. Ausnahmen bilden da die genannte Poprock-Nummer und das gut funktionierende „Sun“ – im Gesamtüberblick gehen diese verschachtelten Highlights aber auch eher unter als dass sie von hoher Bedeutung sind. Dokken-Fans werden mit Sicherheit auf ihre Kosten kommen. Ich möchte auch gar nicht behaupten, dass mit „Kill all Control“ ein Griff ins Klo produziert wurde – absolut nicht – einfach vorsichtig antesten und eine eigene Meinung bilden.

 

Vanessa Voglwww.sounds2move.de