Geist „Galeere“ / VÖ 02.05.2009

 

 

Geist sind zwar schon einige Zeit im Metalbereich aktiv und die Bandmitglieder sind keine Unbekannten mehr, aber dennoch wurde ich erst mit „Galeere“ auf diese Band aufmerksam. „Galeere“ ist das 3. Album und erscheint dieser Tage via Propecy Records. Geist haben sich grundsätzlich dem Black Metal verschrieben, beschränken sich aber nicht auf szenetypische Merkmale, sondern reichern ihre Musik mit einem eigenen Charakter und einer eigenen Seele an.

 

Genau das ist ein großes Kompliment und macht „Galeere“ zu einem bemerkenswerten Album, welches aufgrund seiner Konzeption als auch seiner musikalischen Umsetzung zu den besseren VÖs in diesem Jahre gezählt werden darf. Der Opener „Galeere“ sei stellvertretend für das Album erwähnt. Geist arbeiten mit einer hohen Dynamik, lassen atmosphärisch gediegene Momente gegen wilde Blastbeats ankämpfen. Rockigere Passagen peitschen den Hörer nach vorn, während man zeitgleich gebannt den Worten von Cypher D. Rex lauscht. Die Produktion ertönt sehr transparent und trocken. Somit offenbart sich die Detailverliebtheit der einzelnen Songs, ohne dass es zu einem schwammigen Gesamteindruck käme. „Unter toten Kapitänen“ ist ein hoffnungslos atmosphärisches und zutiefst beeindruckendes Meisterwerk, welches sich in eher mittleren Geschwindigkeiten wohl fühlt. Die stilistische Bandbreite erreicht hier ihren Höhepunkt – passend zum Ende eines Albums, welches mich in seiner Qualität einfach nur überrascht hat.

 

51:10 Minuten Spielzeit hat „Galeere“. Diese 51:10 Minuten entführen dich in eine andere Welt: Meere, peitschender Regen, Galeeren (natürlich!), Kapitäne, wilde Mannschaften und dergleichen. „Galeere“ ist ein Beleg dafür, wie individuell Black Metal heute noch sein kann. An die Band sei an dieser Stelle gesagt: Glückwunsch zu einer Meisterleistung, immer weiter so!

 

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 25.04.2009