Funeral For A Friend „Tales Don’t Tell Themselves“ / VÖ 18.05.2007

 

 

2003 wurden die Waliser mit der Veröffentlichung ihres Debüts noch als neue Emocore-Helden gehandelt, ohne dass die Band dies überhaupt wollte.  Mit dem Nachfolger „Hours“ entfernten sie sich vom Emocore und nun, unter Einfluss von Prog Rock wie Rush, Genesis und Konsorten, entstand das dritte Album „Tales Don’t Tell Themselves“.

 

Das die Walser sichtlich um Weiterentwicklung bemüht sind, hört man in allen 10 Songs des Albums deutlich. Bei diesem Vorhaben stehen sie nicht alleine da, wenn man sich mal die aktuellen Alben von My Chemical Romance, Thursday oder From First To Last zu Gemüte führt. Obwohl alle so unterschiedlich klingen haben sie eins gemeinsam: Eigenständigkeit. Funeral For A Friend sind nun die nächsten in dieser Reihe und bieten genau wie My Chemical Romance auf „The Black Parade“ ein Konzeptalbum. In diesem Fall geht es kurz gesagt um einen Seemann, der strandet und weißt, dass Frau und Kind zu Hause auf ihn warten. Musikalisch geht es nicht so wässrig zur Sache, hat man doch ein großartiges Album irgendwo zwischen Rock, Emocore und Alternative Rock zusammengeschustert. Als Bandeinflüsse seien hier U2, Thursday, Rush und entfernt auch The Cure zu nennen. „Into Oblivion (Reunion)“ ist eine einzige Gänsehaut und definitiv ein Anwärter auf den Titel „Song des Jahres“. „One For The Road“, „Walk Away“ oder „Raise The Sail“ sind drei weitere geniale, Gänsehaut verursachende Songs auf diesem Reigen guter Musik. Man hat es hier definitiv mit den besten Melodien der Bandgeschichte zu tun und das will was heißen, wenn man Songs wie „Roses For The Dead“, „Escape Artists Never Day“ oder „Jeneau“ in Petto hat. Weitere Neuerung ist, dass man das Geschrei nun ganz aus der Musik verbannt hat, dafür kriegt man aber auch die bis dato besten Gesangslinien von Sänger Ryan Richards zu hören.

 

Geschichten erzählen sich wirklich nicht selbst und es ist schön, wenn Funeral For A Friend uns eine erzählen. Dies können sie ruhig öfter machen wenn dabei solch große Musik herauskommt. Jeder der interessiert ist muss sich nur den Opener „Into Oblivion (Reunion)“ anhören und wird diese Scheibe sofort sein eigen nennen wollen. Welch, ich wiederhole mich da wirklich nur zu gerne, großartige Musik!

 

Sebastian Berning – www.sounds2move.de / 20.05.2007