Fu Manchu „Signs Of Infinite Power“ / VÖ 16.10.2009

 

 

Die Stoner-Rocker von Fu Manchu haben kürzlich ihr gefühltes Tausendstes, tatsächlich aber immerhin zehntes Album in ihrer relativ jungen und bewegten Karriere veröffentlicht. Auch wenn Kalifornien eher bekannt ist für kompromisslosen Thrash Metal oder melodischen Punk Rock, so haben sich die Herren doch einen gewissen Status erspielt mit einem Sound, den vor allem Kyuss Anfang der Neunziger salonfähig gemacht haben. Mit staubtrockenen Gitarren, einfachen Songstrukturen, der Macht des Riffs und an den richtigen Stellen, fast schon zu selten, zähflüssig wie Lava kommt „Signs Of Infinite Power“ daher, effektiv und auf den Punkt produziert, teilweise vom Sound her Sound nach „Renegades Of Funk“ von Rage Against The Machine klingend. Scott Hills Gesang geht übrigens auch in diese Richtung, auch wenn er weniger emotional zu Werke geht.

 

Damit hat man auch gleich die größte Schwäche der Platte ausgemacht, denn gesanglich rauscht es oft an einem vorbei, obwohl es sich bei den Texten durchaus lohnen würde, genauer zuzuhören. Scott Hill klingt wie ein zweitklassiger Crossover Fronter und verpasst es dadurch, der Platte in den entscheidenden Momenten den letzten Kick zu geben. An dem Songmaterial liegt’s nicht, denn Fu Manchu haben einige Riffmonster (Bionic Astronautics, Against The Ground, Signs Of Infinite Power) geschrieben, die von einer Gitarrengewalt dominiert werden, die man so oft nicht hört. Richtig fette Hits sind außerdem „Steel Beast Defeated“, welches sehr stark nach den Queen Of The Stone Age klingt und sich bei den Herren auch zum Hit gemausert hätte, außerdem „Webfoot Witch Hat“, welches einfach so dermaßen eingängig ist, dass es sofort im Ohr hängen bleibt.

 

Leider fällt das Album nach dem Titeltrack deutlich ab und die letzten vier Stücke sind allesamt nett, aber nicht mehr, auf keinen Fall solche Hits wie die vorher aufgezählten Stücke und vor allem nicht solche, wie Fu Manchu auf früheren Werken veröffentlicht haben. Ein Album, in das man vor dem Kauf reinhören sollte. Gerade Fans sollten vorsichtig sein, denn „Signs Of Infinite Power“ versinkt meiner Meinung nach doch arg im Mittelmaß.

 

Nils Obergöker – www.sounds2move.de / 11.11.2009