Frost "Experiments In Mass Appeal" / VÖ 14.11.2008
Nach ihrem genialen 2006 Werk "Milliontown" melden sich die Engländer von Frost in diesen Tagen mit ihrem Zweitwerk "Experiments
In Mass Appeal" zurück. Dabei hat sich in der Besetzung etwas gravierend verändert, da sich mehr Frost-Mastermind Jem Godfrey hinter
dem Mikronfon steht, sondern ein gewisser Dec Burke. Ob das nun ein gutes oder schlechtes Omen für "Experiments In Mass Appeal" ist,
das finden wir an dieser Stelle heraus.
Jem Godfrey hat laut eigener Aussage den Sängerposten aufgegeben, da seine Sangesstimme beim
letzten Album der größte Kritikpunkt darstellte. Aus meiner Warte betrachtet kann ich das zwar nicht ganz nachvollziehen, da Mr.
Godfrey in meinen Augen über eine gute Stimme verfügt, aber was weiß ich schon? Außer vielleicht, dass "Experiments In Mass Appeal"
ein gutes Stück hinter der Qualität von "Milliontown" liegt. Denn wo der Vorgänger mitreißenden und vor allem auch leicht
konsumierbaren Prog geboten hat, da plätschert "Experiments In Mass Appeal" oftmals ein wenig uninspiriert vor sich hin. Zwar
ist handwerklich wie gewohnt alles erste Sahne, und auch Dec Burke liefert einen überzeugenden Einstand als Sänger ab, aber in
Sachen Songwriting mangelt es den Songs oftmals am nötigen Biss, sind zumindest für mich viele der Kompositionen ein wenig zu
Handzahm geraten. Die Frische des Vorgängers scheint in einem gewissen Masse verflogen zu sein, auch wenn es unterm Strich
trotzdem noch ein gutes Prog-Album bleibt. Aber für das nächste Album wünsche ich mir mehr "Milliontown" und weniger
"Experiments In Mass Appeal", so viel steht fest.