Frontside – „Twilight Of The Gods (A First Step To The Mental Revolution)“ / VÖ 25.08.2006

 

 

“Frontside sind die europäische Antwort auf Bands wie Killswitch Engage oder Bleeding Through” heißt es im Promotext. Die Polen Frontside haben 2003 den polnischen Grammy in der Kategorie „Bestes Heavy Metal Album des Jahres“ gewonnen. Heavy Metal spielen sie nicht, sondern Metalcore - aber ob der es wirklich mit den Szenegrößen Killswitch Engage oder Bleeding Through aufnehmen kann?

 

Natürlich geht es schon mal 0815-mäßig durch die ersten beiden Songs. Dem Hörer wird sofort auffallen, dass genannte Bands doch deutlich anders klingen. Wo die Jungs von KsE Melodien und Riffs vom feinsten ablassen und bei den Knaben und dem Weibchen an den Tasten doch ein leichter Cradle Of Filth-Touch herrscht, kriegt man hier Obituary zu hören.  Auch gesanglich geht es in diese Richtung. Die Riffs klingen wie eine Mischung aus erwähnter Florida Death-Legende und stumpfem Hardcore. Ab und an reihen sich noch mal ein paar Melodien in das Getümmel, bei denen Sänger Auman dann auch klar singt. Diese klaren Gesänge kommen allerdings ziemlich dünn rüber und das schadet den ohnehin schon langweiligen Songs noch mehr. Einziges Lied, das über die Langeweilegrenze hinauskommt, ist „We Are Destined To Burn“. Der Rest dümpelt einheitlich am Ohr vorbei. Geknüppel wechselt sich hier mit Moshparts ab - und zwar bei jedem Song. Bei einigen wenigen Bands klingt das noch gut, aber hier hingegen wird die Scheibe gegen Ende hin immer gleichförmiger und man ist froh, wenn es hinter sich hat.

 

Wenn Frontside die europäische Antwort auf die Szenespitze des internationalen Metalcore sein soll, dann sollte man die hiesige Szene am besten zukünftig ignorieren. Frontside kommen nicht im geringsten an die europäische Spitze, bestehend aus Caliban, Heaven Shall Burn und Bullet For My Valentine, heran. Diese Band wird außerhalb der polnischen Grenzen sicherlich kaum Erfolge feiern können, dafür gibt es in der momentan noch immer boomenden Szene zu viele Bands, die weitaus besser sind.

 

Sebastian Berning – www.sounds2move.de / 21.08.2006