Freedom Call "Dimensions" / VÖ 23.04.2007

Wenn zwischen zwei Alben mal eben die halbe Band ausgetauscht wird, hat das nicht selten zur Folge, dass die Band sicht erstmal neu orientieren und aufeinander einspielen muss, und das Album somit eher mittelprächtig wird. Aber Ausnahmen bestätigen nun mal die Regel und Freedom Call waren schon immer eine Ausnahme-Band.

Mal ganz davon abgesehen, dass die zwei Jahre seit Veröffentlichung von "Circle of Life" vergangen sind wie im Fluge, legen Freedom Call mit "Dimensions" einen Rundling vor, der nahtlos an seinen Vorgänger anschließt. Noch immer setzt der Vierer auf sehr poppige Rock`n`Roll-Nummern, die es dennoch nicht an der gehörigen Portion Metal fehlen lassen ("United Alliance"). Zudem scheint "Dimensions" mehr denn je von der mittlerweile reichlichen Tour-Erfahrung der Band profitiert zu haben, denn Songs wie "Mr. Evil", "Dimensions", "My Dying Paradise" und vor allem das großartige, mit reichlich Schottland-Flair ausgestattete "Far Away" schreien danach, live gespielt zu werden. Zudem findet man nun auch endlich wieder, nachdem "Circle of Life" eher etwas komplizierter angelegt war, die tollen Mitsing-Hymnen, für die Freedom Call so bekannt sind. Und das ganz ohne den Kitsch-Bombast früherer Alben. Okay, wenigstens ohne den Bombast. Kitschig sind Freedom Call immer noch. Aber der Kinderchor bei "Innocent World" ist einfach zu schön, um wegzuhören, und überhaupt: Keyboards regeln.

Michael Bruns – www.sounds2move.de / 2007