Fozzy „Remains Alive“ / VÖ 01.07.2011


 

 

Zum ersten Mal überhaupt lassen sich Fozzy ausgiebig während eines europäischen Festivalsommers blicken. Lange hat es gedauert, aber in diesem Jahr ist es so weit. Damit beginnt nun endlich die nötige Basisarbeit, um die Band, die ob ihrer qualitativ hochwertigen Alben eigentlich viel bekannter sein sollte, auch hierzulande stärker ins Gespräch zu bringen.

Pünktlich zu diesem Anlass war man so schlau, die Veröffentlichung einer neuen Live-Scheibe anzuberaumen. Wobei „neu“ in dem Fall nicht ganz zutreffend ist. Schließlich stammt der Mitschnitt einer Show aus Brisbane aus dem Jahr 2005. Folglich findet sich auch kein Song vom aktuellen Album „Chasing the Grail“ in der Setlist, ein Missstand, den Fozzy sehr konsequent ausmerzen. Besagten Longplayer gibt es nämlich einfach gratis obendrauf. Bei derartigen Großzügigkeiten traut man sich fast gar nicht, Beschwerden anzubringen – glücklicherweise gibt es dazu auch wenig Anlass. „Remains Alive“ klingt authentisch und live, aber nicht zu perfekt. Das Publikum ist gut dabei („Fozzy, Fozzy, Fozzy – Oi Oi Oi!“) und heißt seine Helden um WWE-Superstar Chris Jericho und Stuck Mojo-Gitarrist Rich Ward in Down Under lautstark willkommen. Da macht es Spaß, „Don’t you wish you were here“, “End of Days”, „Enemy“ und “Crucify Yourself” auf die Ohren zu bekommen. Mit „Chasing the Grail“ als Dreingabe wird diese Doppel-CD zum perfekten Einstieg für Interessierte und Fans von morgen, die sich aktuelle Tracks wie „God pounds his Nails“, „Under blackened Skies“, „Let the Madness begin“ und „Broken Soul“ genüsslich rein laufen lassen können. Wer auf Riff-orientierten Metal an der Grenze zum Rock steht, wird hier fündig und kann sich über einen „Buy one get on free“-Deal freuen. Gutes Geschäft!

 

Markus Ruttenwww.sounds2move.de