Forever Slave "Alice´s Inferno" - Plattenkritik / VÖ 26.09.2005

Lady Angellyca ist schon seit Jahren als Model und Designerin unter anderem für Fetish Mode tätig. Im Jahre 2000 gründete die Kunststudentin zusammen mit Servelath die Band Forever Slave mit dem Wunsch, die weibliche Gothic Stimme mit harten Gitarren zu vereinen. Da kommen sie mit der Veröffentlichung ihres Debüts im September 2005 genau richtig, könnte man meinen.

Jedoch ist "Alice´s Inferno" keine leichte Kost. Das düstere Konzept handelt von einem Mädchen, das im Verdacht steht, ihre Eltern ermordet zu haben. Mit einem blutigem Messer neben den Leichen gefunden, muss Alice nun ihre Erinnerungen in einem Irrenhaus zurückgewinnen. Musikalisch ist das ganze dramatisch und düster umgesetzt. Die hohe Stimme der Sängerin stellt einen krassen Kontrast zu den durchweg dunklen Melodien dar. Da dürfen die Grunts natürlich nicht fehlen. Keyboarder Leal steuert diese bei und macht Forever Slave damit musikalisch gesehen zu einer typischen Melodic Metal Formation. Forever Slave stechen allerdings damit aus der Masse heraus, dass sie mit ihrer Musik deutlich das Gothic Klischee vertreten, von denen sich andere erfolgreiche Bands des Genres eher distanzieren.

Bei "Alice´s Inferno" vermisse ich die Abwechslung. Stimmlich gesehen bietet Lady Angellyca leider keine variable Leistung und auch musikalisch gleicht eine Melodie der anderen. So gesehen ist "Alice´s Inferno" wohl eher für Fans der düsteren Stunden geeignet. Der Opener "Lunatic Asylum" stellt hierbei für mich das Highlight des kompletten Longplayers dar. Ohne Frage verstehen die sieben Musiker ihr Handwerk, dennoch kann ich dieses Album nicht als Highlight in der derzeitigen Veröffentlichungsflut bezeichnen.

Simone Steinbüchel - www.sounds2move.de / 24.09.2005