Folkearth "By the Sword of my Father" / VÖ 01.08.2006

Zur Einleitung, möchte ich euch nun eine wahre Geschichte erzählen. Im August 2006 habe ich erfahren, dass Folkearth ein neues Album namens "By the Sword of my Father" auf den Markt bringen werden. Und da ich schon lange Interesse an der Musik von Folkearth hege, habe ich kurzerhand Stygian Crypt Productions, dem russischen Label von Folkearth, um ein Exemplar angefragt. Diese Anfrage wurde auch prompt bewilligt und mir die Zusendung eines Rezensionsexemplars versprochen, womit die Geschichte eigentlich ein Happy End haben sollte. Doch dem ist leider nicht so, da ich die Rechnung ohne die Post gemacht hatte. Denn danach geschah lange Zeit nichts und es zogen sieben Monate ins Land an denen ich Tag für Tag vergebens auf die ersehnte Lieferung aus Russland wartete. Doch da, plötzlich und unerwartet, fand ich die erhoffte Promo in meinem Briefkasten und ich konnte mir endlich "By the Sword of my Father" anhören.

Für alle die sich nun Fragen, was um Stalins Willen ist Folkearth? Die sollen nun erfahren, dass sich hinter diesem Namen keine Band sondern vielmehr ein Projekt verbirgt, das ganz im Zeichen der Vielfalt der weltweiten Pagan- und Viking Metal Szene steht. Und wie schon beim 2004 veröffentlichten Vorgänger "A Nordic Poem", geben sich auch auf "By the Sword of my Father" eine Vielzahl von Musiker die Klinge in die Hand. Ganze 31 Künstler aus 8 verschiedenen Ländern, darunter Mitglieder von Bands wie z.B. Forefather (England), Van Langen (Deutschland), Moonroot (USA), Uruk-Hai (Österreich) und Yggdrasil (Schweden), vollziehen auf diesem Album ein Stelldichein und drücken dabei jedem Song ihren ganz individuellen Stempel auf. Jeder der insgesamt 16 Kompositionen fällt dabei vollkommen anders aus und offenbart eine ganz eigene Annäherung an das Genre, was diesem Album wiederum eine Art von "Best of" Charakter verleiht. So werden all jene lieb gewonnenen Stilmittel aufgeboten, die das Herz eines jeden Pagan- und Viking Metal Anhängers höher schlagen lassen. Seien es nun epische Melodien, harsche Gitarrenriffs, folkloristische Momente, erhabene Chöre, klarer Frauen- und Männer- wie auch krächzender Black- und Death-Gesang, bis hin zu einer Coverversion des Falkenbachsongs "Heathenpride". Von daher kann man auch ohne Übertreibung festhalten, dass es sich bei "By the Sword of my Father" um eines der abwechslungsreichsten Alben dieses Genres handelt. Wobei man als ewige nörgelnder Kritiker nun bemängeln könnte, dass dem Album aufgrund der vorhandenen Vielfalt ein wenig der rote Faden fehlt und es dadurch einen leicht konzeptionslosen Eindruck hinterlässt. Jedoch wird dieses "Manko" sowohl durch die hohe Songqualität, wie auch durch den enormen Unterhaltungswert wieder wettgemacht. Auf vermeintliche Anspieltipps verzichte ich an dieser Stelle aus voller Absicht, da kein Song die Vielfalt dieses Albums vollumfänglich repräsentiert. Auch bin ich der festen Überzeugung, dass jeder Pagan- und Viking Metal Fan auf diesem Album zu 100% fündig werden wird und sich dabei seine ganz eigenen Favoritensongs rauspicken wird.

"By the Sword of my Father" ist eigentlich nicht weniger als ein "Must have" Album für alle Pagan- und Viking Metal Liebhaber, da dieses Album locker in der Referenzklasse mitspielt. Und dies obwohl "By the Sword of my Father" schon über sieben Monate auf dem Buckel hat, was in meinen Augen wiederum umso mehr über die vorhandene Qualität aussagt.

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 25.03.2007