Flyleaf „Flyleaf“ / VÖ 18.08.2006

 

 

Beim diesjährigen Rock am Ring Festival und als Toursupport der New Metaller Korn konnte man sie kürzlich auf deutschen Bühnen sehen, jetzt erscheint ihr erstes, selbstbetiteltes Album auch in Europa. Die Rede ist von Flyleaf aus Belton, Texas. Nachdem die fünfköpfige Band mit ihrem Album in den USA bereits die Top 100 knacken konnte soll nun Europa und natürlich auch Deutschland folgen. Mit ihrem Mix aus Hardrock, Metal und Alternative könnte für Flyleaf sogar mehr drin sein als nur kleine Achtungserfolge.

 

Natürlich ist die auf „Flyleaf“ gebotene Mixtur kein Wundermittelchen an Originalität. Während der knapp 36 Minuten, die dieses Album lang ist, geistern dem Hörer verschiedenste Namen durch den Kopf. Welche das im einzelnen sein können sollte jeder Hörer für sich selbst entscheiden. Das gewisse Etwas wird der Band durch die Stimme ihrer Sängerin Lacey Mosley verliehen, die mit diversen Kontrasten aufwarten kann und mal an eine rauere und kraftvollere Version von Avril Lavigne erinnert und im nächsten Moment sogar schreiend und shoutend auf den Pfaden von Kitties Morgan Lander wandert. Ansonsten hat „Flyleaf“ von radiotauglichen Halbballaden wie „All around me“ oder „There for you“ bis zu modernen, knackigen Rockern amerikanischer Prägung wie etwa der ersten Single „I’m so sick“ (untypischer Weise für eine Auskopplung mit deftigen Shouts) oder aber „Cassie“ alles zu bieten, was Fans so unterschiedlicher Bands wie Nickelback, besagten Kittie oder auch Audioslave gleichermaßen ansprechend dürfte. Außerdem möchte ich mich zu der Behauptung hinreißen lassen, dass diese Band besonders live funktioniert und fast ausschließlich ein Publikum diesseits der Dreißig anspricht. Genau diese Zielgruppe wird Flyleaf schnell lieber lernen, ein einigermaßen erfolgreiches Video als Werbeplattform vorausgesetzt.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 15.08.2006