Firewind „Days of Defiance“ / VÖ 22.10.2010

 

 

 

Nur zwei Jahre sind vergangen seit dem letzten Firewind-Langeisen “The Premonition”. Und das obwohl Gitarrist Gus G durch seinen Einstieg bei Ozzy als Zakk Wylde-Nachfolger ordentlich Schlagzeilen machte, während sich Sänger Apollo Papathanasiosich nebenbei neuerdings auch bei den Stoner Rock-Allstars Spiritual Beggars verdingt. Trotzdem ist beiden klar: Mit Firewind muss man ebenfalls am Ball bleiben.

 

Und das am besten noch mehr als in der Vergangenheit, denn die Griechen befinden sich in Europa auf einem exzellenten Weg ihren Ruf weiter zu verbessern. Der Vorgänger ermöglichte bereits einen beachtlichen Schritt in den Fokus, „Days of Defiance“ soll noch weiter gehen. Dass dies in einem Genre, in dem alles gesagt zu sein scheint, nicht all zu einfach wird, ist allen Beteiligten klar. Ihrem Stil bleibt die Truppe dennoch treu, schließlich ist man mit melodischem Metal, gern tackernder Double-Base und dazu zackigen Riffs bisher gut gefahren. Wenn dann auch noch wuchtiger Power Metal beigemengt wird („The Yearning“), können sich Firewind von ihrer Schokoladenseite zeigen. Gleichzeitig wagt man mit „Broken“ das Experiment eines beschwingten, südländischen Einflusses auf die Gitarrenarbeit. Was hier als entspannte Ballade beginnt schaukelt sich zwischendurch zum groovenden Rocker hoch und lässt sich zum Ausklang wieder in den leichten Trab fallen, bevor man quasi fließend und clever arrangiert zu „Cold as Ice“ übergeht. Dabei handelt es sich übrigens nicht um eine Neueinspielung des Foreigner-Klassikers, selbst wenn man nach „Maniac“ (Michael Sembello) vom Vorgänger von einem erneuten Coversong nicht überrascht gewesen wäre. Angenehmerweise hält sich auch Saitenhexer Gus G, der in Japan einen ähnlichen Heldenstatus inne hat wie Mike Amott von Arch Enemy, mit Ausnahme von „SKG“ weitestgehend zurück und stellt sich ganz in den Dienst der Songs, sodass uns Firewind nicht mit ermüdenden und nur für Technikfreaks interessanten Griffbrettschwanzvergleichen behellen. Mit dieser Erfolgsformel sollte der nächste Schritt auf der Karriereleiter für die Griechen ein Kinderspiel sein.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 20.10.2010