Felskinn "Listen!" / VÖ 14.04.2007

Mit ihrem Selbstbetitelten Debütwerk legte die schweizerische Band Felskinn im letzten Jahr einen Einstieg nach Maß hin, der durchwegs Lust auf mehr machte. Nun, ein Jahr später, wird diese Lust endlich befriedigt, da die Band um Frontmann Andy Portmann mit "Listen!" ihr Zweitwerk vorlegt.

Stagnation ist der Tod jeder rechtschaffenden Band, das haben sich wohl Felskinn auch gedacht und sich mit ihrem neuen Album gehörig weiterentwickelt. War das Debütalbum noch gezeichnet von der Suche nach einer einheitlichen musikalischen Richtung, so präsentiert sich die Band auf "Listen!" nicht nur deutlich gereifter, sondern auch musikalisch geradliniger. Soll heißen, dass Felskinn sehr direkten, modern umgesetzten und angenehm harten Rock zelebrieren, dabei aber auf Experimente wie z.B. einen deutschsprachigen Song a la "Stillstand" vom Debütalbum verzichten. Wobei das Album aber dennoch seine Zeit braucht um beim Hörer zu zünden, da Felskinn ein wenig sperriger und kantiger als auf ihrem Debütwerk vorgehen. Doch hat man dem Album erstmal ein bis zwei Hördurchgänge gegönnt, dann wird man von Songs wie z.B. "Waking the Nation", das mit einer starken Gitarrenarbeit aufwartet, oder auch dem treibenden "Call me Anytime", bei dem Andy Portmann ungewöhnlich aggressiv singt, gar nicht mehr genug bekommen. Auch wird man sehr schnell feststellen, dass Felskinn in textlicher Hinsicht durchaus was zu sagen haben, sich z.B. beim Song "War" mit dem leidigen Thema der Kriegstreiberei auseinandersetzen und dabei goldrichtig konstatieren, dass Krieg immer ein Verbrechen ist. Somit vermag "Listen!" nicht nur musikalisch, sondern auch Inhaltlich zu überzeugen, was wiederum für das vorhandene Können von Felskinn spricht.

Felskinn beweisen mit "Listen!" eindrucksvoll, dass man mit dieser Band wohl noch lange rechnen kann. Handelt es sich bei diesem Album doch um eine durch und durch kurzweilige Angelegenheit, die allen Liebhabern von hartem und modernem Rock sehr gefallen wird. In diesem Sinne kann ich nur empfehlen, dass man sich dieses Album tunlichst mal anhören sollte.

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 15.05.2007