Fear Factory „The Industrialist“ / VÖ 01.06.2012

 

 

 

Nachdem Fear Factory 2010 mit ihrer Platte „Mechanize“ ihr quasi eigenes Comeback ausriefen, folgt nun der nächste Streich. Ihre eigene Mischung aus melodischen bis hin zu harten aggressiven Vocals, synthesizerverzerrten Gitarren und der ungezählten Anzahl niemals endender Double-Bass-Attacken projizieren Fear Factory auch anno 2012 auf ihre Songs.

Und doch sind Burton & Co. für eine Überraschung gut: Mit „Religion is flawed because Man is flawed“ und „Human Augmentation“ gehen zwei reine Instrumentalsongs an den Start und bilden meines Erachtens einen krönenden Abschluss für „The Industrialist“. Ich würde mich sogar fast schon soweit aus dem Fenster lehnen zu sagen, dass es gerade diese beiden Tracks sind, die dem Album das gewisse Etwas und somit die kleinen Highlights verleihen. Fear Factory liefern knackige, maschinelle Rhythmen, die dazu animieren, sich auf der Tanzfläche den Schweiß aus sämtlichen Poren zu stampfen. Sie liefern brutalen Gesang, der die an den Tag gelegte Aggression auf den Hörer überschwappen lässt. Sie liefern ein Klangkonzept, das so schön synthetisch ist, dass man sich eigentlich fragen müsste „Wo bleibt da bitte die Musik?“ – wie gesagt: eigentlich. Und auch was die Lyrics anbelangt, scheinen Fear Factory doch die eine oder andere Nachhilfestunde besucht zu haben. Insgesamt ein wirklich starkes, solides Album!

Nahtlos scheinen die Burschen rund um Frontmann Burton C. Bell an den Erfolg des Vorgängers anzuknüpfen und doch spalten sie wieder die Nation. Was den einen zu sehr nach Schema F produziert klingt, stellt für die anderen den Bandstil dar. Was dem einen zu sehr in Richtung Kommerz abdriftet, stellt für die anderen das treubleiben gegenüber sich selbst dar. Im Falle von Fear Factory kann man wohl sagen – was sie auch anstellen, sie werden nie alle Münder gefüttert bekommen.

Vanessa Vogl - www.sounds2move.de