Faun „Luna“ / VÖ 05.09.2014
 


Nach gut anderthalb Jahren haben die Pagan Folker von Faun ihr neues Album im Gepäck. „Luna“ dreht sich dabei textlich wie musikalisch um die Mythen des Mondes. Die Songs kommen wie auch beim Vorgänger zum größten Teil in deutscher Sprache daher. Mit „Cuncti Simus“ (feat. Sonja Drakulich, ehemalige Faun-Stimme) findet sich auf der Scheibe aber auch wieder ein traditionelles Lied aus dem 14. Jahrhundert in lateinischer Sprache, was vor allem Fans der älteren Fan-Generation freuen dürfte, die zuletzt einige Kritik am ansonsten erfolgreichen Vorgängeralbum „Von den Elben“ geäußert hatten. Und hier zeigt sich für mich die musikalische Größe von Faun: Man hat sich offenbar die Kritik zu Herzen genommen, ohne gleich eine 180°-Kehrtwende hinzulegen. So beinhaltet „Luna“ wieder einige Songs und Passagen mit Tempo, die durchaus zum Mitstampfen und Tanzen einladen. Aber durch das gesamte Album hinweg findet man eben wieder die melodiösen Zaubereien, die zum Träumen einladen und für die Faun so von ihren Fans geschätzt werden. Angenehm überraschend ist der Song „Buntes Volk", für den man gesangliche Unterstützung von Micha Rhein alias Das letzte Einhorn (In Extremo) gewinnen konnte. Micha gibt dem Song durch seine markant-raue Stimme ein schönes Gegengewicht für die Ohren zu den sehr lyrischen Stimmen der Faune.

Wer von Faun nicht genug bekommen kann und auch gerne noch ein weiteres Lied in fremder Sprache hören möchte, dem sei die Deluxe-Edition ans Herz gelegt. Diese kommt mit drei weiteren, und damit insgesamt fünfzehn Songs daher, unter anderem einer Neuauflage des 2010 auf „Licht“ erschienenen „Wind & Geige“. „Luna“ dürfte durch seine Gratwanderung von temporeichen als auch sehr melodisch-verträumten Passagen in der Lage sein, jeden Faun-Anhänger glücklich zu machen, weshalb die Scheibe ein wirklich empfehlenswerter Kauf ist.

Daniel Rutten – www.sounds2move.de