Farsot „III“ / VÖ 29.10.2007

Die Herren von Farsot veröffentlichen mit „III“ endlich ihr lang ersehntes Debüt. Geboten wird Black Metal, der stets darum bemüht ist, das starre Korsett jener Musikrichtung zu umgehen und neue Wege und Möglichkeiten in Sachen Songwriting zu entdecken.

Bereits der Opener „Thematik: Hass“ offenbart die musikalische Marschrichtung Farsots: Sehr flexibel und variabel agieren sie. Blastbeats wechseln sich mit ruhigeren Elementen ab, es gibt groovigere, niederwalzende Parts und dennoch – trotz dieser Stilvielfalt - wirkt dieser Song nicht allzu konstruiert. Zwar mag die eine oder andere ruhigere Passage etwas deplatziert wirken, aber da wir es hier mit einem Debut zu tun haben, sei dieses kleine Manko verziehen. Diese variable und dynamische Stilistik zieht sich durch das ganze Album. In seltenen Fällen fühle ich mich an Dornenreichs „Her von Welken Nächten“ erinnert. Besonders „Thematik: Angst“ weckt in ruhigen, akustischen und geflüsterten Passagen Assoziationen zu jenem Werk. Der 20-Minüter „Thematik: Trauer“ passt zwar grundlegend ins musikalische Konzept, offenbart aber unerwartete Längen im Songwriting. Weniger Songlänge wäre hier mehr gewesen. „Thematik: Tod“ klingt wiederum erschreckend perfekt und absolut hochklassig.

Insgesamt habe ich das Gefühl, dass hier etwas ganz Großes heranwachsen kann. Farsot haben die Gabe, den Black Metal weiter zu entwickeln und nach vorn zu pushen. Dies wird ihnen im „elitären“ Untergrund zwar keine großen Freunde bescheren, aber von derart Unwichtigem einmal abgesehen, sollten Farsot weiter an ihrem Songwriting feilen und genau da weiter machen, wo sie mit „III“ aktuell stehen. In selbigem steckt nämlich bereits massig Potenzial, erhabene Momente voller Magie wechseln sich mit bösartigen Wutausbrüchen ab und erschaffen somit einen dynamisches Black Metal, wie es ihn nur selten zu hören gibt.  Das Erfreuliche dabei ist, dass Farsot eben nicht nach anderen „dynamischeren“ Black Metal Bands klingen, sondern recht eindrucksvoll ihr eigenes Süppchen kochen.

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 13.11.2007