Farin Urlaub „Livealbum of Death“ / VÖ 03.02.2006

Oberarzt Farin Urlaub veröffentlich zu Ehren seiner erfolgreichen “Sonnenblumen of Death”-Tour und um die Pause bis zu seinen nächsten Aktivitäten (Tour im Oktober / November) zu verkürzen das „Livalbum of Death“. Doch Schreck: Nur eine CD? Keine Panik, der alleingelassene Tonträger bringt es auf eine Gesamtlänge von über 87 (!) Minuten.

In diesem Falle kann man schon mal davon sprechen, dass das Medium Compact Disc voll ausgeschöpft wurde. Satte 22 Songs hat das Farin Urlaub Racing Team, kurz FURT, für die Nachwelt festgehalten, darunter die Singles „Porzellan“, „Sonne“, „Glücklich“ und „Ok“. Ein bekanntes Phänomen des Farin Urlaub wird auch auf dieser Live-CD wieder deutlich: Auch wenn die Fans jedes Wort seiner Veröffentlichungen auswendig lernen können sie bei Konzerten dennoch nicht jede Zeile mitsingen. Wie bereits von den Ärzten bekannt wird live nämlich gern mal Schindluder mit den Texte getrieben und in regelmäßigen Abständen frei von der Leber weg improvisiert. Das macht sowohl Konzerte des FURT als auch von Farins Stammband zu unterhaltsamen und kurzweiligen Spaßveranstaltungen. Doch auch so kommt das Publikum zu genüge zum Zuge: Hier ein Mitsingpart, da eine Aufforderung zum Klatschen und natürlich die Live-Single, die diesem Album vorauseilte: „Zehn“. Schöner mitzählen kann man nur noch zu Oomph’s „Augen Auf“.

Der bunte, gut gewählte Mix aus den beiden bisherigen Longplayern ist repräsentativ und macht Spaß. Und damit auch Überraschungsmomente nicht zu kurz kommen ist neben den teils eigenwilligen Textadaptionen mit „Wo ist das Problem?“ und „Petze“ auch noch ein Doppelpack an Single B-Seiten mit auf das Album gerutscht. Dafür fehlen Partykracher wie „1.000 Jahre schlechten Sex“, aber wem diese Nummer am Herzen liegt, der kann immer noch die Single zu „Zehn“ kaufen. Geschickt eingefädelt möchte man sagen. Unabhängig davon tritt das „Livealbum of Death“ den Beweis an, dass ein FURT Konzert auch aus der Konserve funktioniert. Das umfangreiche Booklet und das gewohnt spezielle Digipak sind da nur zusätzliche Goodies.

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 02.02.2006