Fall Ov Serafim „Nex Iehovae“ / VÖ 02.06.2006

Nachdem sich zwei Mitglieder der schwedischen Band Misteltein nach ihrem Abgang die Rechte am Bandnamen unter den Nagel rissen, mussten sich die verbliebenen Mitglieder plus Verstärkung einen neuen Namen suchen und veröffentlichen mit „Nex Iehovae“ nun ihr erstes Album unter dem Banner Fall Ov Serafim. Der neue Name und das Artwork mit den drei Todesengeln, welche um das abgetrennte Haupt Christi versammelt sind, machen schon mal klar, dass hier wieder einmal kräftig anti-christlich zu Werke gegangen wird. Textlich wird dies (soweit ich die Texte akustisch verstehen konnte) allerdings nicht auf allzu platte Weise ausgedrückt - man befindet sich auf gehobenem Niveau.

Das verantwortliche Label Regain Records ist (laut Promo-Sheet) überzeugt, dass die Scheibe vor allem Fans von Morbid Angel, Arcturus und Dimmu Borgir ansprechen wird. Ob dies für die Anhänger der beiden erstgenannten Bands zutrifft, vermag ich nicht zu beurteilen - mir persönlich sind die Unterschiede da doch etwas zu gross, um mich zu solch einer Aussage hinreissen zu lassen - aber Dimmu Borgir ist mit Sicherheit eine Band, die noch am ehesten als Vergleich hinhalten kann. Die Mischung der Metal Elemente auf „Nex Iehovae“ ist ähnlich wie bei neueren Werken der erfolgreichen Norweger gehalten, das heisst, Black Metal Einflüsse sind erkennbar, aber Death und Dark Metal Klänge haben ebenso ihren Platz. Das Keyboard wird auch bei Fall Ov Serafim häufig eingesetzt, imdirekten Vergleich mit Dimmu Borgirs steht es aber weniger im Vordergrund, wird weniger pompös, weniger pathetisch und weniger flächig eingesetzt.

Die 8 Songs (total 48 Minuten) auf „Nex Iehovae“ sind allesamt sehr abwechslungsreich, das Mid-Tempo, welches vorherrscht wird ebenfalls immer wieder mal kräftig nach oben durchbrochen oder auch mal eingebremst. Richtig geprügelt wird indes kaum, zu sehr ist man bemüht mit den Melodien Atmosphäre zu erzeugen – mit Erfolg. Witzige Einfälle, wie der Karusselwalzer in „Carnival Of Celestial Rape” oder die an das Gremlins-Theme erinnernde Keyboard Melodie (inklusive passendem Sound) in „Crowned in Malice“ verleihen dem Album zusätzliche Farbtupfer und verleihen ihm seine eigene Idendität. Da keiner der Musiker irgendwas falsch macht und die Produktion des Berno Studios (u.a. The Haunted, Amon Amarth) sich ebenfalls nicht zu verstecken braucht, gibt’s zwei Daumen nach oben. Ein sehr unterhaltsames Album für alle, denen die Musik wichtiger ist als der Trueness-Faktor.

Bernhard Balmer – www.sounds2move.de / 28.05.2006